
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt mit dem Programm „Integration durch Bildung“ neue Maßstäbe zur Verbesserung der Bildungschancen für Menschen mit Migrationsgeschichte, insbesondere für Mädchen und Frauen. Dieses umfangreiche Forschungsvorhaben, das im Spätherbst 2024 initiiert wurde, zielt darauf ab, Gelingensbedingungen von Integration und Teilhabe durch Bildung zu generieren. Im Rahmen des Programms werden insgesamt 20 kooperative Projekte aus Wissenschaft und Praxis gefördert, die interdisziplinäre und praxisorientierte Ansätze verfolgen, um die Herausforderungen im Bildungssystem zu analysieren und Lösungen zu entwickeln.
Das Projekt „Metavorhaben Migration, Integration und Teilhabe an Bildung“ (MetaIntBil) erhält dabei eine bedeutende Unterstützung von ca. 1,5 Millionen Euro. Verantwortlich für diese Initiative sind unter anderem Prof. Dr. Stephan Kröner und Dr. Lisa Birnbaum von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Das zentrale Ziel des Metavorhabens ist es, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu vernetzen und deren Ergebnisse zu bündeln, um diese sowohl im nationalen als auch im internationalen Forschungsstand zu verankern. FAU berichtet, dass die Partner des Metavorhabens die Universität Bamberg, die Universität Hamburg und die GmbH Bildung & Begabung sind.
Forschungsschwerpunkte
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist der Fokus auf Forschungssynthesen, die einen umfassenden Überblick über die internationale Forschung zur Integration durch Bildung geben sollen. Die Methodik umfasst eine breite Datenbanksuche nach relevanten Artikeln. Durch ein anschließendes Priority Screening werden die bedeutendsten Arbeiten identifiziert, um die Ergebnisse anschließend in internationalen Fachzeitschriften mit Peer Review zu veröffentlichen. Empirische Bildungsforschung berichtet, dass ab 2025 Zwischenergebnisse durch Research-Sprints präsentiert werden, um die Erkenntnisse aktiv in die Fachöffentlichkeit zu kommunizieren.
Ein weiterer Aspekt des Programms ist die aktive Beteiligung von Organisationen, die direkt betroffene Menschen vertreten, sowie die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieses Engagement soll dazu beitragen, ein diversitätssensibles Bildungssystem zu fördern und den spezifischen Bildungsbarrieren, die insbesondere für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte bestehen, entgegenzuwirken. Trotz besserer schulischer Leistungen im Vergleich zu Jungen sind diese Mädchen beim Übergang in Ausbildung und Studium häufig benachteiligt.
Einbindung in die Bildungspraxis
Das BMBF legt besonderen Wert auf die Einbindung von Bildungsakteuren in die Forschungsprojekte. Die GmbH Bildung & Begabung hat in diesem Kontext die Verantwortung für Wissenschaftskommunikation und Transfer übernommen. Alle Ergebnisse des Programms werden datenschutzkonform und ohne Bezahlschranken öffentlich zugänglich gemacht, um die Prinzipien von Open Science zu fördern. Das Programm wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) sowie nationale Mittel des Bundes gefördert, um die Bildungschancen für Menschen mit Migrationsgeschichte nachhaltig zu erhöhen. Weitere Informationen zeigen auf, dass insbesondere Frauen, vor allem Mütter, eine Schlüsselrolle in den Integrationsprozessen und den Bildungslaufbahnen ihrer Kinder spielen.