
Am 22. Mai 2025 hat die Exzellenzkommission in Bonn eine richtungsweisende Entscheidung getroffen: Die Universität Bonn wird ab 2026 mit acht Exzellenzclustern gefördert. Dies markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Universität, die bereits seit 2018 als einzige deutsche Institution mit sechs Exzellenzclustern ausgezeichnet ist. Im Jahr 2019 erhielt sie zudem den Status einer Exzellenzuniversität. Der Rektor, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, bezeichnete den Beschluss als einen historischen Meilenstein für die Universität und dankte sowohl den Forschenden als auch der Landesregierung für ihre Unterstützung.
Die Entscheidung zur Förderung erfolgte im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder, die 2016 ins Leben gerufen wurde. Diese Strategie soll den deutschen Wissenschaftsstandort im internationalen Wettbewerb stärken und die Sichtbarkeit von Forschungsleistungen erhöhen. Die Exzellenzstrategie folgte der Exzellenzinitiative (2007-2017), welche bereits zu herausragenden Ergebnissen in der Forschung führte. Sie besteht aus zwei Hauptförderlinien: Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten, die beide auf internationale Wettbewerbsfähigkeit und Zusammenarbeit abzielen.
Die acht Exzellenzcluster der Universität Bonn
Die Sommersemester-Highlights unter den neuen Exzellenzclustern der Universität Bonn sind:
- Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS): Fokus auf die interdisziplinäre Sklaverei- und Abhängigkeitsforschung mit 43 Fachrichtungen und 24 internationalen Partnerinstitutionen. Sprecher: Prof. Dr. Stephan Conermann. Website: dependency.uni-bonn.de.
- ECONtribute: Märkte & Public Policy: Untersuchung gesellschaftlicher Herausforderungen, unterstützt von rund 150 Wissenschaftler:innen. Sprecher: Prof. Dr. Thomas Dohmen, Prof. Dr. Matthias Heinz, Prof. Dr. Pia Pinger. Website: econtribute.de.
- Hausdorff Center for Mathematics (HCM): Wurde 2006 gegründet und gilt als bedeutendes Zentrum für mathematische Forschung. Sprecher: Prof. Dr. Valentin Blomer. Website: mathematics.uni-bonn.de/hcm.
- ImmunoSensation3: Fokus auf das Verständnis des Immunsystems; über 80 Forschungsgruppen arbeiten zusammen. Sprecher: Prof. Gunther Hartmann, Prof. Anja Schneider, Prof. Andreas Schlitzer. Website: immunosensation.de.
- ML4Q – Materie und Licht für Quanteninformation: Entwicklung der Grundlagen für Quantencomputer und Netzwerkarchitekturen. Sprecher: Prof. Yoichi Ando, Prof. Dr. Simon Stellmer. Website: ml4q.de.
- PhenoRob: Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger Anbausysteme für die Landwirtschaft. Sprecher: Prof. Dr. Cyrill Stachniss, Prof. Dr. Heiner Kuhlmann. Website: phenorob.de.
- Color meets Flavor: Untersuchung der Struktur von Materie im sub-atomaren Bereich. Sprecher: Prof. Dr. Jochen Dingfelder. Website: color-meets-flavor.de.
- Our Dynamic Universe: Verknüpfung astrophysikalischer Prozesse durch Beobachtungen und Simulationen. Sprecher: Prof. Dr. Stefanie Walch-Gassner, Prof. Dr. Cristiano Porciani. Website: dynaverse.astro.uni-koeln.de.
Die Exzellenzcluster sind integraler Bestandteil der Exzellenzstrategie, die den Fokus auf die Förderung von international wettbewerbsfähigen Forschungsfeldern legt. Dabei zielt die Strategie darauf ab, die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern zu intensivieren und die Ausbildung von Nachwuchskräften zu unterstützen. Die Förderung erfolgt projektbezogen und ist auf sieben Jahre angelegt, mit der Möglichkeit einer zweiten Förderperiode, die durch wissenschaftliche Qualität gesichert wird.
Zukunft der Exzellenzstrategie
Im Rahmen der Exzellenzstrategie wurden seit ihrem Start im Jahr 2019 bereits 57 Exzellenzcluster ausgewählt. Ab 2026 soll das Budget auf 539 Millionen Euro jährlich für bis zu 70 Exzellenzcluster steigen, was einer Gesamtfinanzierung von 687 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Der Großteil dieser Mittel (75%) wird vom Bund bereitgestellt, während die Länder 25% tragen. Für die zweite Förderperiode, die ab 2026 beginnt, werden die Anträge ab August 2024 angenommen.
Die Initiativen zur Unterstützung von Spitzenforschung durch die Exzellenzstrategie sind darauf ausgelegt, den Wissenschaftsstandort Deutschland weiter zu festigen und international auf die nächste Stufe zu heben. Der Ausbau von internationalen Kooperationen und die Fokussierung auf interdisziplinäre Forschung sind Schlüsselfaktoren, um die wissenschaftlichen Leistungen in Deutschland nachhaltig zu steigern. Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf den entsprechenden Webseiten der Exzellenzstrategie und der Universität Bonn zu finden, wobei BMBF und Exzellenzstrategie umfassende Details bereitstellen.