
Am 8. Oktober 2025 fand an der Universität Bonn die feierliche Gründung eines neuen Instituts für Soziologie statt. Prof. Dr. David Kaldewey leitete die Veranstaltung, die von hochkarätigen Gästen besucht wurde, darunter die Prorektorin für Internationales, Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Stephan Conermann. In ihren Reden betonten die Anwesenden die Bedeutung der Soziologie für die Zukunft der Universität und deren gesellschaftliche Relevanz.
Ein besonderer Schwerpunkt der Feierstunde war der Festvortrag von Prof. Clemens Albrecht, der zugleich seine Abschiedsvorlesung hielt. Er skizzierte die Geschichte der Bonner Soziologie und thematisierte deren „Anfang und Erbe“. Seine Ausführungen wurden von Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr ergänzt, die die Relevanz der Soziologie für die Zukunft der Universität erklärte. Prof. Dr. Takemitsu Morikawa von der Keio University richtete den Blick auf die internationale Perspektive der Bonner Soziologie.
Neuausrichtung und Forschungsschwerpunkte
Die Gründung des Instituts für Soziologie markiert einen bedeutenden Schritt in der Neugestaltung der fachlichen Strukturen an der Universität Bonn. In den nächsten eineinhalb Jahren sind drei Professuren zu besetzen, die Bereich Allgemeine Soziologie, Methoden der empirischen Sozialforschung sowie Fachdidaktik der Sozialwissenschaften abdecken sollen. Damit verfolgt die Universität eine klare thematische und personelle Neuausrichtung, die auch eine Vernetzung mit transdisziplinären Forschungsbereichen und Exzellenzclustern umfasst.
Die Bonner Soziologie kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Angefangen hat alles 1926 mit Joseph Schumpeter, der mit seiner Lehrtätigkeit die Grundlagen für die Soziologie an dieser Institution legte. Später, 1974, wurde ein Seminar für Soziologie unter der Leitung von Gottfried Eisermann eingerichtet, das maßgeblich von Persönlichkeiten wie Martinus Emge und Justin Stagl geprägt wurde. 2006 fusionierten das Seminar für Soziologie und das Seminar für Politische Wissenschaft zum Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie (IPWS). Ab dem 1. April 2025 wird das IPWS aufgelöst und die Institution tritt in ein neues Zeitalter ein.
Studiengänge und Berufsperspektiven
Im Rahmen der Neustrukturierung wird die Universität Bonn auch ihre Studienangebote im Bereich Soziologie weiterentwickeln. Der Masterstudiengang „Soziologie“ ist speziell auf Berufsfelder ausgerichtet und wird durch interdisziplinäre Module ergänzt. Die Absolventinnen und Absolventen werden auf eine Vielzahl von beruflichen Herausforderungen vorbereitet, die sich in verschiedenen Bereichen manifestieren.
Zu den möglichen Berufsfeldern zählen:
- Journalismus
- Öffentlichkeitsarbeit
- Medien-/Kommunikationsbranche
- Behörden und öffentliche Verwaltung
- Politikberatung
- Internationale Organisationen
- Forschung und Lehre an Hochschulen
Der Studiengang bietet durch Praktika und Projektarbeiten nicht nur eine fundierte Ausbildung in soziologischer Theorie und empirischer Forschungsmethodik, sondern auch berufsorientierte Kompetenzen. Absolventen können somit sowohl national als auch international in verschiedenen Sektoren erfolgreich agieren.
In diesem Kontext zeigen auch die Forschungsaktivitäten des neuen Instituts klare Schwerpunkte: Soziale Ungleichheit, Flucht und Migration, sowie demokratische und autoritäre Systeme sind zentrale Themen, die die Soziologie in Bonn zukünftig prägen werden. Diese Fokussierung könnte dazu beitragen, die Rolle der Wissenschaft in gesellschaftlichen Diskursen zu stärken.
Die Entscheidung für die Gründung des neuen Instituts ist das Resultat eines mehrjährigen Diskussionsprozesses und zielt darauf ab, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und klare organisatorische Grundlagen zu schaffen. Prof. Dr. Stephan Conermann hebt hervor, dass diese Neugestaltung den Studierenden zugutekommt, indem sie von einer klaren Fokussierung auf ihre Disziplinen und Zugang zu interdisziplinären Feldern profitiert.
Die Universität Bonn wird mit der Gründung des Instituts für Soziologie nicht nur ihrer akademischen Verantwortung gerecht, sondern zeigt auch ihr Engagement für die Förderung der Studierenden und die Stärkung ihres Forschungsanspruchs. Diese Entwicklungen sind vielversprechend und könnten weitreichende positive Auswirkungen auf die akademische Landschaft und die Gesellschaft insgesamt haben. Weitere Informationen über die Gründung des neuen Instituts finden Sie auf der Webseite der Universität Bonn, während das Wissen die Auswirkungen näher beleuchtet. Eine detaillierte Übersicht über die Studienangebote finden Interessierte auf der Seite für Studiengänge A-Z.