
Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) tragen aktiv zur Entwicklung klimaneutraler Mobilität bei. Dies geschieht durch die Erforschung von hybrid-elektrischen und elektrischen Systemen in der Luftfahrt, und für Nutzfahrzeuge, Bahn und Schifffahrt. Die innnovative Forschungsfabrik chesco, die sich in Cottbus-Dissenchen befindet, beheimatet einen hochmodernen Maschinenpark, der mit innovativen Fertigungstechnologien ausgestattet ist.
Die Fertigungsmöglichkeiten in der chesco decken alle Prozessschritte für den Bau von Prototypen ab, wobei der Fokus auf der Reduzierung klimaschädlicher Emissionen liegt. Dabei wird insbesondere an der Kombination von Elektromotoren mit herkömmlichen Gasturbinen geforscht. Ein weiteres interessantes Projekt ist die Konstruktion von Kupferspulen mit speziellen Eigenschaften für Elektromotoren.
Tag der offenen Tür in Cottbus
Am Tag der offenen Tür erhielten Interessierte umfassende Informationen über die Forschungsarbeit der BTU. Durch Kurzvorträge und Führungen in den Fertigungshallen konnten die Besucher einen Einblick in die spannenden Entwicklungen der Forschung geben. Mini-Workshops zu Themen wie 3D-Druck, die Herstellung eines eigenen Multitools sowie Übungen zur agilen Teamarbeit ermöglichten praktische Erfahrungen.
Besonders für die jüngeren Besucher gab es zahlreiche Angebote. Ein Hummelflug-Simulator, die Möglichkeit, Elektromotoren zu bauen, Kinderschminken und Exit Games sorgten für Spaß und Entdeckungslust. Darüber hinaus wurde ein Quiz angeboten, das Fragen zu Klimaneutralität, (Elektro-)Mobilität und Fliegen behandelte. Ein Highlight war die Präsentation des Gewinnertitels des vierten Brandenburger Science Slams: „(e)mission (im)possible“.
Die Herausforderungen der klimaneutralen Mobilität
Laut KPMG ist Elektromobilität ein zentraler Baustein für eine klimaneutrale Zukunft. Allerdings bleibt der Hochlauf batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs) hinter den festgelegten Zielvorgaben zurück. Für 2050 wird geschätzt, dass nur 56% des europäischen Pkw-Bestands elektrifiziert sein werden. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Verbesserung des Stromnetzes und die Energieerzeugung sind essenzielle Faktoren, die nicht nachkommen.
Die Mehrheit der Neufahrzeuge weltweit hat immer noch klassische Antriebe, was die Herausforderungen der Klimaziele deutlich macht. Eine technologieoffene Strategie wird als notwendig erachtet, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Regulatorische Rahmenbedingungen für CO₂-neutrale Kraftstoffe wie HVO, e-Fuels und grüner Wasserstoff sind ebenfalls unerlässlich.
Nachhaltige Mobilität und deren Maßnahmen
Die Initiative zur nachhaltigen Mobilität verfolgt das Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren und nutzt mehrere Maßnahmen, wie das Prinzip der kurzen Wege, Car-Sharing und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Forschungsprojekte am Fraunhofer ISE zeigen, dass alternative Antriebsarten, insbesondere die Batterie- und Brennstoffzellentechnologie, eine wichtige Rolle spielen. Der Marktanteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen stieg von 1,8 % auf 2,6 % bis Mitte 2019.
Die Herausforderungen wie begrenzte Reichweite, hohe Anschaffungskosten und regionale Lücken in der Ladeinfrastruktur erfordern technische Innovationen und neue wissenschaftliche Ansätze. Zusammenfassend zeigt sich, dass die Mobilität der Zukunft mehr Vielfalt und angepasste Lösungen fordert, um wirklich klimaneutral und nachhaltig zu sein.