
Am heutigen Tag, dem 18.03.2025, wurde die Universität Bremen im Bremer Rathaus mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ ausgezeichnet. Diese Ehrung unterstreicht die vorbildlichen geschlechterpolitischen Aktivitäten der Universität und öffnet gleichzeitig Türen für finanzielle Förderungen zur Stärkung der Gleichstellung. Wie die Universität Bremen berichtet, wurde die Auszeichnung im Rahmen eines Senatsempfangs übergeben.
Die Universität Bremen hat sich durch ihre aktive Teilnahme am Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder hervorgetan. Diese Initiative zielt darauf ab, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen und die Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen zu stärken. Seit seiner Einführung im Jahr 2008 hat das Programm über 850 Professuren gefördert, was wesentlich zur Bekämpfung des Phänomens der „Leaky Pipeline“ beiträgt, bei dem Frauen auf ihrem Karriereweg in der Wissenschaft zunehmend weniger vertreten sind. Aktuell liegt der Frauenanteil in der Professorenschaft in Deutschland bei nur 28%.
Innovative Konzepte zur Gleichstellung
Die Jury der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz würdigte besonders das Gleichstellungskonzept der Universität Bremen. In ihren Ansätzen zur Gewinnung von Professorinnen und der Förderung geschlechtergerechter Karriereentwicklung überzeugte die Hochschule durch Sommeruniversitäten für Ingenieurinnen und Informatikerinnen sowie kreative Kommunikationsstrategien. Dr. Mandy Boehnke, Konrektorin der Universität Bremen, betonte die zentrale Rolle der Geschlechtergerechtigkeit in der akademischen Welt.
Senatorin Kathrin Moosdorf zeigte sich erfreut über den Erfolg der Bremer Hochschulen, die sich allesamt um das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ beworben hatten. Neben der Universität Bremen erhielten auch die Hochschule Bremen und die Hochschule Bremerhaven diese Auszeichnung, was die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft unterstreicht.
Das Professorinnenprogramm 2030
Das Professorinnenprogramm wird bis 2030 fortgeführt und sieht insgesamt drei Förderrunden vor. Hochschulen sind verpflichtet, ein Gleichstellungskonzept einzureichen, um am Programm teilnehmen zu können. Die erste Auswahlrunde für PP 2030 erlebte eine rege Teilnahme von 92 Hochschulen, die kreative Lösungen zur Verbesserung der Gleichstellung präsentierten. Anträge für Anschubfinanzierungen für unbefristete W2- oder W3-Professuren können bis zum 30. September 2025 eingereicht werden.
Besonders gewürdigt wurden 22 Hochschulen für ihre herausragenden Gleichstellungskonzepte. Um am Programm mitzuwirken, können alle staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland Anträge stellen. Dabei ist der Prozess zweistufig: Zunächst müssen die Gleichstellungskonzepte bis zum 31. August 2025 eingereicht werden, gefolgt von einem förmlichen Förderantrag.
Das Gesamtfinanzvolumen beträgt 150 Millionen Euro für die ersten drei Programmphasen sowie 320 Millionen Euro für die vierte Phase von PP 2030. Über die erfolgreiche Abwicklung wurde der Projektträger DLR-PT beauftragt. Für Fragen zur Projektförderung stehen Dr.’in Heike Scheidemann und Dr.’in Astrid Schüßler als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Universität Bremen nicht nur mit innovativen Konzepten zur Geschlechtergerechtigkeit überzeugt, sondern auch eine zentrale Rolle in der bundesweiten Initiative zur Förderung der Frauen in der Wissenschaft einnimmt. Diese Entwicklungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen und eine gleichberechtigte akademische Landschaft zu fördern. Die Universität Bremen hat somit ein starkes Signal für die Zukunft gesetzt, das auch von anderen Hochschulen als Vorbild dienen kann.