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Bürokratieabbau: Neuer Kanzler der Uni Kassel fordert Reformen!

Am 19. September 2025 wurde Dr. Oliver Fromm zum neuen Kanzler der Universität Kassel gewählt. Der 1964 geborene Fromm, der zuvor als stellvertretender Kanzler tätig war, äußerte seine Vorfreude auf die erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten, die ihm sein neues Amt bietet. Dabei schätzt er die Herausforderungen, die mit einer zunehmend bürokratischen Landschaft an Universitäten einhergehen.

Die Bürokratie ist ein Thema, das Fromm als hinderlich für die Wissenschaft erachtet. Laut seinen Aussagen beansprucht der wachsende Bürokratieaufwand wertvolle Kapazitäten, die dringend in Lehre und Forschung benötigt werden. In Anbetracht der rückläufigen Budgets fordert Fromm eine gezielte Vereinfachung und Reduzierung administrativer Vorgänge, um Innovationspotenziale freizusetzen.

Bürokratieabbau als Kernanliegen

Die Planungen von Fromm richten sich auf eine bundesweite Tagung mit dem Titel „Vereinfachen und Weglassen: Bürokratieabbau für mehr Freiräume in der Wissenschaft“. Diese Tagung, die am 13. und 14. Oktober 2025 in Berlin stattfinden wird, wird von der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands, dem Stifterverband und der VolkswagenStiftung organisiert. Sie soll den Dialog über die dringend notwendige Entlastung der Hochschulen anstoßen.

Fromm hat zusammen mit Dr. Christina Reinhardt ein Positionspapier zur Verwaltungsvereinfachung verfasst. In diesem Papier wird betont, dass ein Bürokratieabbau nicht nur für die Hochschulen, sondern für die gesamte Gesellschaft von Bedeutung ist. Der Bürokratieabbau ist aktuell ein zentrales Thema der deutschen Regierung, jedoch wird der Fortschritt als unzureichend wahrgenommen, besonders in Bezug auf das Bürokratieentlastungsgesetz IV.

Die Herausforderungen der Bürokratie

Die Umsetzung neuer Vorgaben von EU und Bund stellt Behörden vor erhebliche Herausforderungen. Oftmals treffen diese Vorgaben gleichzeitig ein und es fehlt an Ressourcen, um sie wirkungsvoll zu implementieren. Der Vorschlag zur Konsolidierung von Anforderungen zur Digitalisierung könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Zudem sollte ein Bürokratie-Check eingeführt werden, um Gesetzesvorhaben hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit zu prüfen.

Die Diskussion um den Bürokratieabbau ist breit gefächert. Vorschläge wie die Automatisierung von Anträgen, etwa bei Lebensereignissen, sollen dazu beitragen, die Verwaltungsabläufe zu entlasten. Allerdings zeigt eine Umfrage, dass das Vertrauen der Bürger in die Behörden gering ist. Ängste vor Veränderungen hindern die Bürger oft daran, neue digitale Systeme zu nutzen.

Der Kontext der Innovationskraft

Im Hintergrund dieser Entwicklungen steht der Druck auf die deutsche Innovationskraft, die nach Expertenmeinung nachgelassen hat. Von 2014 bis 2024 ist Deutschland im IMD-Competitiveness Ranking von Platz 6 auf Platz 24 gefallen. Die Sorgen über eine konjunkturelle Schwäche und eine rückläufige Innovationsdynamik sind groß. Die führenden Forschungsinstitute haben bereits die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt 2025 nach unten korrigiert.

Die Ursachen für die nachlassende Innovationskraft sind vielfältig und reichen von Bürokratie und Überregulierung bis hin zu langwierigen Genehmigungsprocedere. Ein mangelnder Wille zur wirtschaftlichen Skalierung von Forschungsergebnissen führt dazu, dass gute Ideen oft nicht in wirtschaftlichen Erfolg umgewandelt werden. Dies hat negative Folgen für Arbeitsplätze und den Wohlstand im Land.

Kanzler Fromm, der seit Juli 2015 im Amt ist und bis 2027 bleibt, setzt sich in seiner Rolle für Innovation, Digitalisierung und eine Modernisierung der Verwaltung ein. Sein Engagement könnte einen wichtigen Beitrag leisten, um die Universitäten und das gesamte Innovationssystem in Deutschland zukunftsfähig zu machen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-kassel.de
Weitere Infos
haufe.de
Mehr dazu
stifterverband.org

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