
Am 8.08.2025 hat das Schülerkolleg der TU Bergakademie Freiberg mit einer spektakulären Experimentalvorlesung begonnen. Schülerinnen und Schüler aus der Region hatten die Gelegenheit, chemische Reaktionen hautnah zu erleben und dabei selbst aktiv zu werden. Unter dem Motto „Chemie erleben“ standen beeindruckende Experimente auf dem Programm, die unter Anleitung erfahrener Dozenten durchgeführt wurden. Dabei trugen die Teilnehmer Laborkittel und Schutzbrillen, was zur professionellen Atmosphäre des Events beitrug.
Zu den angebotenen Experimenten gehörte die Messung der Verbrennungswärme von Lebensmitteln mit einem sogenannten Bombenkalorimeter. Dieses Gerät, das dazu dient, den Brennwert von Stoffen zu bestimmen, arbeitet unter einer Sauerstoffatmosphäre und hohem Druck von 20 bis 30 bar. Das Bombenkalorimeter besteht aus einem stabilen Stahlcontainer, der mit temperiertem Wasser gefüllt ist. Der zu untersuchende Stoff wird in einem Tiegel innerhalb einer sogenannten Bombe platziert, die durch einen Lichtbogen gezündet wird. Die anschließende Erwärmung des Wassers ermöglicht die Ermittlung des Brennwerts des Stoffes, was grundlegende Kenntnisse über chemische Energiewerte vermittelt. Es werden verschiedene Messprinzipien verwendet, darunter das adiabatische und isoperibole Verfahren, um präzise Ergebnisse zu erzielen, wie Chemie-Schule.de erläutert.
Vielfältige Experimente und nachhaltige Chemie
Zusätzlich zur Verbrennungswärme wurden auch Experimente zur Bestimmung der Wasserhärte und zur Extraktion von Naturstoffen durchgeführt. Weiterführende Themen wie die Analyse von Proben, Umkehrosmose und Flotation erweiterten das Spektrum der praktischen Chemie, das die Teilnehmenden kennenlernen konnten. Ziel des Schülerkollegs ist es, einen realistischen Einblick in die Anforderungen und Chancen eines Studiums in Freiberg zu bieten.
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Grillabend, bei dem Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, sich mit Studierenden, Promovierenden und Professoren der TU Freiberg auszutauschen. Professor Gero Frisch, Chemiker am Schülerkolleg, betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die zukünftige Studienwahl der Jugendlichen.
Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund rückt, entwickelten Projekte zur nachhaltigen Chemie und zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe besondere Relevanz. Diese Initiativen zielen darauf ab, Forschendes Lernen und offenes Experimentieren in Schülerlaboren zu fördern. Unter anderem bietet das Projekt Integration in Schulen wie FreiEx in Bremen und das NanoBioLab in Saarbrücken an. Die Formate sind sowohl als Halb- als auch als Ganztagsveranstaltungen verfügbar. Zudem wird begleitende Lehrmaterialien aufbereitet, um den Unterricht zu bereichern.
Die Angebote werden über ein Internetportal verbreitet und in Lehrerfortbildungen integriert, was deren Reichweite erhöht. Diese Projekte sind Teil der UN-Weltdekade für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung und reflektieren die steigende Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in den Naturwissenschaften. Zahlreiche Publikationen zu diesen Themen sind in Fachzeitschriften und Tagungsbänden erschienen, was den wissenschaftlichen Austausch und die Bildung weiter vorantreibt, wie Chemiedidaktik Universität Bremen feststellt.