
Wissenschaftler*innen der Universität Marburg sind an mehreren neuen Demokratieforschungsprojekten beteiligt. Im Rahmen der Förderlinie „Hessen-Monitor“ wird das Projekt „Demokratische Zustände in Hessen“ von Prof. Dr. Isabelle Borucki koordiniert. Dieses Programm wird durch das hessische Wissenschaftsministerium unterstützt und zielt darauf ab, Forschungsinitiativen zu fördern, die die Demokratie widerstandsfähiger gegen Extremismus und Polarisierung machen.
Insgesamt sechs Projekte von hessischen Hochschulen wurden zur Förderung ausgewählt. Davon wird im ersten Förderjahr über 158.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Universität Marburg beteiligt sich an vier dieser Projekte, die gemeinsam gesellschaftliche Herausforderungen wie Antisemitismus, Vertrauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hessen analysieren.
Vielfältige Forschungsansätze
Die geförderten Projekte sind:
- „Demokratische Zustände in Hessen“
- „Umkämpfte Geschichte(n)“
- „Gendering Democratic Resilience“
Das Projekt „Umkämpfte Geschichte(n)“ untersucht geschichtsrevisionistische Strömungen in Deutschland, Argentinien und Spanien. Es handelt sich um einen bedeutenden Beitrag zur Analyse historischer Narrative und deren Einfluss auf die gegenwärtige politische Kultur. Das Projekt „Gendering Democratic Resilience“ widmet sich der Rolle von Geschlechterfragen in der Demokratieforschung, während „Antisemitismus und Demokratiegefährdung“ die Schaffung eines interdisziplinären Forschungsnetzwerks zum Ziel hat. Schließlich fokussiert das Projekt „Demokratische Zustände in Hessen“ auf die Erfassung politischer Einstellungen und Wertorientierungen der Bevölkerung in Hessen.
Die Förderlinie „Hessische Wissenschaftsnetzwerke“ ermöglicht zusätzlich eine finanzielle Unterstützung von 230.000 Euro für die Jahre 2025 und 2026, um eine Vernetzung von Forschenden zu fördern. Zudem sieht die Förderlinie „Hessen-Monitor“ bis 2027 eine Finanzierung von 277.000 Euro für eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zu Demokratie und Polarisierung vor.
Demokratieforschung als politische Priorität
Wissenschaftsminister Timon Gremmels betont die Wichtigkeit der Demokratieforschung in Hessen. Die Maßnahmen beinhalten die Vernetzung relevanter Akteure sowie die Zusammenführung in Forschungsverbünden. Ziel ist es, die Resilienz der Demokratie gegen Extremismus und Polarisierung zu erhöhen. Die Anträge können ab sofort gestellt werden, wobei externe Begutachtungen für die Entscheidungsfindung vorgesehen sind. Inhaltlich betreffen die Förderungen unter anderem Professuren, Antisemitismusforschung und Netzwerke innerhalb der Demokratieforschung.
Ab 2025 stehen zudem Publikationen der Arbeits- und Forschungsstelle für Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) an, die die 7. Förderphase einläuten werden. Dazu gehören Beiträge in Fachzeitschriften, die sich mit politischer Sozialisation und Extremismus beschäftigen.
Durch die Förderung dieser Projekte wird der Weg für eine tiefere Auseinandersetzung mit Themen der demokratischen Kultur geebnet, was sowohl auf akademischer Ebene als auch für die Gesellschaft insgesamt von Bedeutung ist. Weitere Informationen und Entwicklungen in der Demokratieforschung werden von wissenschaftlichen Institutionen wie der Universität Marburg und Hessen wissenschaft.relevant.com kontinuierlich kommuniziert.
Für eine detaillierte Übersicht zu den einzelnen Projekten und deren Zielen können Interessierte die Informationen auf den Seiten der Universität Marburg, Wissenschaft Hessen sowie der AFS einsehen: Universität Marburg, Wissenschaft Hessen, AFS.