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Demokratiebildung: Schlüsselthema im Lehrerbildungsgespräch in Heidelberg

Am 10. April 2025 fand an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das 3. Heidelberger bildungspolitische Gespräch (HbG) statt. Die Veranstaltung trug den Titel „Schule im Spannungsfeld zwischen parteipolitischer Neutralität und Haltung“. Ziel war es, die Bedeutung der Demokratiebildung zu diskutieren, wobei Teilnehmer aus Bildung, Politik und Gesellschaft zu Wort kamen. In seiner Eröffnungs-Keynote wies Stephan J. Kramer, Präsident des Thüringer Amtes für Verfassungsschutz, auf die Notwendigkeit hin, dass Lehrkräfte eine klare Haltung gegenüber antidemokratischen Strömungen einnehmen müssen, ohne ihre parteipolitische Neutralität zu verlieren.

Kramer unterstrich, dass Bildung auch politische Bildung umfasst, die für Schüler:innen von wesentlicher Bedeutung ist. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt, die von dem Wissenschaftsjournalisten Armin Himmelrath moderiert wurde. Unter den Diskutanten waren unter anderem Sabine Barth, Dr. Havva Engin, Robert Feil und Dr. Christian Mühleis. Einigkeit herrschte darüber, dass Demokratiebildung heute eine besonders zentrale Rolle spielt und dass Lehrkräfte entscheidend für die Wertevermittlung sind. Rektorin Professorin Dr. Karin Vach hob die Verantwortung der Hochschule bei der Qualifizierung zukünftiger Lehrkräfte hervor und betonte die Relevanz solcher bildungspolitischen Gespräche.

Demokratiebildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Wie Qualitätsoffensive Lehrerbildung beschreibt, ist Demokratiebildung eine Aufgabe aller Schulen und nicht nur des politischen Fachunterrichts. Sie gilt für alle Schulformen, von der Grundschule bis zu beruflichen Schulen. Die Landesverfassungen fordern die Erziehung junger Menschen im Geiste von Freiheit und Demokratie, und das Schulrecht der Länder verankert den klaren Auftrag zur Demokratiebildung.

Die Kultusministerkonferenz hat drei Ansätze zur schulischen Demokratiebildung formuliert: Demokratiebildung im politischen Fachunterricht, Demokratiebildung als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip und Demokratiebildung als Schulprinzip. Diese Ansätze fördern ein offenes Unterrichtsklima und soziale Werte wie Toleranz, während sie gleichzeitig die Partizipation der Schüler:innen an Entscheidungen und sozialen Lernprozessen unterstützen.

Die Herausforderungen der Demokratiebildung

Das Konzept der Universität Trier verdeutlicht, dass Demokratiebildung zunehmend zu einer gesellschaftspolitischen und bildungspolitischen Herausforderung wird. Aspekte wie der Anstieg antisemitischer Aktionen und Straftaten, die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie sowie die Verbreitung von Fake News und Verschwörungsnarrativen sind einige der Herausforderungen, mit denen Lehrkräfte konfrontiert sind.

Das Projekt „ADiLA – Aktiv für Demokratiebildung im Lehramt“, das am 1. März 2023 startete und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, zielt darauf ab, die Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe in der Lehrer:innenbildung an der Universität Trier zu stärken. Auch die pädagogische Hochschule in Heidelberg plant einen Fachtag zur Demokratiebildung am 16. Mai. Hier sollen neue Impulse für die Lehrerbildung gegeben werden, um künftigen Lehrkräften die nötigen Werkzeuge für die Umsetzung von Demokratiebildung an die Hand zu geben.

In diesem Zusammenhang ist auch das Modul „Grundfragen der Bildung“ sowie die Zusatzqualifizierung „Demokratiebildung“ von Bedeutung. Studierende werden zudem die Möglichkeit haben, beim festival contre le racisme im Mai aktiv zu werden und sich weiterzubilden. Öffentliche Vorträge unter dem Titel „Mehr Demokratie wagen“ sind ebenfalls für Juli 2025 geplant.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ph-heidelberg.de
Weitere Infos
qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de
Mehr dazu
uni-trier.de

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