
Am 23. Juli 2025 wird Dr. Sarra Saad einen Vortrag mit dem Titel „Bodendegradation im Sudan – Was kann Europa daraus lernen?“ an der Technischen Universität Berlin halten. Diese Veranstaltung findet im Ausstellungsraum „Uni_Versum“ statt und beginnt um 15:00 Uhr. Der Vortrag wird auf Englisch gehalten und ist kostenfrei. Teilnehmer haben außerdem die Möglichkeit zur Diskussion und Vernetzung im Anschluss an die Präsentation. Eine Registrierung ist erforderlich, und Interessierte können sich über das Scientific Outreach Lecture at TU Welcome Center anmelden.
Dr. Sarra Saad, Stipendiatin der Philipp Schwartz-Initiative der Humboldt-Stiftung, hat sich auf Geoinformationsverarbeitung in der Umweltplanung spezialisiert. In ihrem Vortrag wird sie die schweren Folgen der Wüstenbildung im Sudan thematisieren, die insbesondere die Bodenqualität, die Landwirtschaft und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung beeinträchtigen. Die aktuellen Herausforderungen werden durch Dürre und nicht nachhaltige Landnutzung verstärkt, die nicht nur den Sudan, sondern auch andere trockene Regionen, einschließlich Teilen Europas, betreffen.
Die Bedrohung der Desertifikation
Desertifikation stellt die größte Umweltbedrohung für die Bodenproduktivität im Sudan dar, wie FAO berichtet. Es sind alle Teile des Landes betroffen. Die Umsetzung eines Nationalen Aktionsplans zur Realisierung der Great Green Wall, der im September 2015 validiert wurde, ist ein Schritt in Richtung Bekämpfung dieser Bedrohung.
Im Rahmen des BRIDGES-Projekts, das eng mit der Initiative Action Against Desertification zusammenarbeitet, werden im Kassala-Staat im Osten des Sudans Maßnahmen zur Wiederherstellung von 2.000 Hektar degradierter Flächen ergriffen. Diese Initiative zielt auch darauf ab, erfolgreiche Techniken zur großflächigen Wiederherstellung, wie die direkte Aussaat und den Anbau einheimischer Pflanzen, zu verbreiten. Ziel ist es, die Einkommensgenerierung zu unterstützen, die Diversifizierung der Einkommensquellen zu fördern und die Nahrungsmittel- sowie Futtersicherheit zu verbessern.
Globale Herausforderungen durch Landdegradation
Die Herausforderungen der Desertifikation und Landdegradation sind weltweit ernst zu nehmen. Laut FAO führen diese Probleme nicht nur zu Hunger und Armut, sondern auch zu Arbeitslosigkeit, erzwungener Migration und Konflikten. Zudem trägt die Landdegradation zur Erhöhung des Risikos extremer Wetterereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel bei.
Erfolge in der nachhaltigen Landbewirtschaftung zeigen, dass die Probleme der Desertifikation lösbar sind; jedoch sind mutige Maßnahmen und Investitionen notwendig. Jährlich müssen über 10 Millionen Hektar Land rund um die Sahara wiederhergestellt werden, um bis 2030 die Neutralität der Landdegradation zu erreichen.
Landdegradation betrifft nahezu 2 Milliarden Hektar, die von 1,5 Milliarden Menschen bewohnt werden. Jährlich gehen 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Böden durch Erosion verloren, was alarmierende 12 Millionen Hektar Land entspricht, die jede Minute degradiert werden.
Die Initiative „Action Against Desertification“ hat einen erfolgreichen Ansatz zur Wiederherstellung kleinerer Landwirtschaftssektoren entwickelt, der in verschiedenen Regionen, einschließlich Afrika, der Karibik und dem Pazifik, ausgeweitet werden soll. Diese Ansätze müssen massiv repliziert werden, um der wachsenden Nachfrage nach Landwiederherstellung gerecht zu werden.