Allgemein

Deutschland in Schuldenfalle: Über fünf Millionen Betroffene kämpfen!

Mehr als fünf Millionen Erwachsene in Deutschland sind von Überschuldung betroffen, ein Problem, das nicht nur die Schuldner selbst betrifft, sondern auch deren Partner:innen, Kinder und Angehörige in Mitleidenschaft zieht. Diese alarmierenden Zahlen wurden von Prof. Dr. Eva Münster von der Universität Witten/Herdecke in einem Positionspapier zur Überschuldungsforschung behandelt. Trotz der weitreichenden Konsequenzen wird das Thema in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nach wie vor stiefmütterlich behandelt. Es gibt wenige Erkenntnisse über die grundlegenden Ursachen und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Überschuldung.

Laut bpb.de waren im Jahr 2019 4,0 Millionen Erwachsene in Deutschland von hoher Überschuldungsintensität betroffen, was etwa 5,8 % der erwachsenen Bevölkerung ausmacht. Im selben Jahr wurden 62.600 Anträge auf Verbraucherinsolvenz mit Forderungen von insgesamt 2,66 Milliarden Euro eingereicht. Diese Statistiken verdeutlichen das Ausmaß der Problematik und die Notwendigkeit einer umfassenden Erforschung.

Ursachen und Folgen der Überschuldung

Die Hauptursachen für Überschuldung sind vielseitig. Arbeitslosigkeit, Erkrankungen, Sucht oder Unfälle sind einige der häufigsten Gründe. Zudem spielt eine unwirtschaftliche Haushaltsführung eine erhebliche Rolle. Jede dieser Ursachen erfordert unterschiedliche Lösungsansätze, was die Komplexität der Problematik noch verstärkt. Professorin Münster betont, dass plötzliche Lebenskrisen wie schwere Krankheiten oder Trennungen oft direkt zu finanziellen Schwierigkeiten führen können.

Die durchschnittliche Verschuldung von 142.000 beratenen Schuldnern lag 2019 bei alarmierenden 28.244 Euro. Besonders betroffen sind Erwachsene im Alter von 65 bis 70 Jahren, die durchschnittlich Schulden in Höhe von 43.356 Euro anhäufen. Das Fehlen grundlegender Daten über die Zahl der Betroffenen und die Art ihrer Schulden beschleunigt die Notwendigkeit für umfassende Forschungsansätze und eine tiefere Analyse.

Forderungen der Experten

Forscher und Experten rufen zu einem stärkeren Austausch von Daten und Ideen auf, um das Thema umfassend zu verstehen. Es fehlen grundlegende Daten über die Anzahl der Betroffenen und die verschiedenen Schuldenarten. Prof. Dr. Münster fordert eine umfassende Bestandsaufnahme bestehender Daten sowie den Aufbau eines dauerhaften Forschungsnetzwerks. Ziel ist es, die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Überschuldung langfristig zu verringern. Mehrere Institutionen, darunter das Institut für Finanzdienstleistungen e. V. (iff), die Hochschule RheinMain und die Hochschule Kempten, haben sich an einem Scoping-Workshop beteiligt, der durch die VolkswagenStiftung gefördert wurde. Diese Initiative soll eine solide Basis für zukünftige Forschungsprojekte schaffen.

Die Notwendigkeit, sich intensiver mit dem Einfluss von gesellschaftlichem Druck und Scham auf die Überschuldung auseinanderzusetzen, bleibt ein überfälliges Forschungsthema. In der Zwischenzeit bleibt vielen Haushalten keine Wahl, als in der ständigen Angst vor finanziellen Engpässen zu leben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wh.de
Weitere Infos
api.pageplace.de
Mehr dazu
bpb.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert