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Die faszinierende Geschichte des Hauptgebäudes der Universität Greifswald

Am 24. April 2025 wird das Hauptgebäude der Universität Greifswald 275 Jahre alt. Ein Bauwerk, das nicht nur architektonische Bedeutung hat, sondern auch eine bewegte Geschichte erzählt. Der Neubau wurde 1750 initiiert, als das alte Hauptgebäude, ein Vorgängerbau aus dem Jahr 1591, stark verfallen war. Professor Andreas Mayer, der 1750 auch Rektor wurde, sah in diesem Neubau sowohl eine bauliche Notwendigkeit als auch eine Chance zur Selbstverwirklichung.

Das alte Gebäude war nach fast 160 Jahren nur noch notdürftig zu reparieren. Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen war eine dringende Sanierung nötig, die schließlich zum Bau des neuen Hauptgebäudes führte. Dieses umfasst heute die Aula, das Rektorat und zentrale Einrichtungen, die für den akademischen Betrieb unerlässlich sind.

Der Bau und seine Nutzung

Ursprünglich wurde das neue Hauptgebäude so konzipiert, dass öffentliche und private Räume kombiniert waren. Im ersten Stock befand sich ein großer Hörsaal, der heute als Konferenzraum genutzt wird, während sich darüber die Universitätsbibliothek, heute die Aula, befand. Zusätzlich waren im ersten und zweiten Stock jeweils kleine Hörsäle, ein Anatomischer Saal sowie ein Naturalienkabinett vorhanden.

Auf den Ost- und Westseiten waren Dienstwohnungen für Professoren untergebracht, die auch private Lesungen abhielten. Der Konzilsaal, in dem heute die Rektorin und deren Sekretärinnen arbeiten, diente als Tagungsraum für die Professorenschaft. Im Untergeschoss lagen zwei Archive, die wichtige Dokumente beherbergten.

Die Forschung von Dr. Elisabeth Heigl

Die Wissenschaftlerin Dr. Elisabeth Heigl hat sich intensiv mit der Geschichte des Hauptgebäudes auseinandergesetzt. In ihrer Dissertation und während ihrer Tätigkeit als Uniarchivarin hat sie viele interessante Entdeckungen gemacht. Eine ihrer bemerkenswertesten fand sie in den Rechnungsbüchern, die alltägliche logistische Herausforderungen dokumentieren, wie beispielsweise die Reinigung der Latrinen im Hof durch Tagelöhner in den Wintermonaten.

Sie bezeichnet die Geschichte des Neubaus als wirtschaftlichen Sündenfall der vormodernen Universität und thematisiert seine multifunktionale Nutzung. Heigl entdeckt zudem eine kuriose Planung aus dem Jahr 1750: Im Dachgeschoss sollten ursprünglich Studentenzimmer, sogenannte Burse, eingerichtet werden. Diese Idee konnte wegen Schäden im Vorgängerbau seit den 1650er Jahren nicht mehr verwirklicht werden. Dr. Heigl stellt sich vor, wie es wäre, wenn im Dachgeschoss des heutigen Hauptgebäudes noch ein kleines Studentenwohnheim existieren würde, was eine interessante Bereicherung für den Campus darstellen könnte.

Die historische Entwicklung des Hauptgebäudes verdeutlicht nicht nur die bauliche Evolution der Universität, sondern bietet auch Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit. Die vor 275 Jahren getroffene Entscheidung für den Neubau hat bis heute eine nachhaltige Wirkung auf die Universität Greifswald und ihre Studierenden.

Weitere Details zur Geschichte und Bedeutung des Gebäudes sind auf uni-greifswald.de und campus1456.uni-greifswald.de nachzulesen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
campus1456.uni-greifswald.de

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