
Am 27. Mai wird Prof. Dr. Massimo Faggioli an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster einen wichtigen Gastvortrag halten. Das Thema seines Vortrags lautet: „The New Catholic Moment in the USA. From the 1980s to Donald Trump“. Faggioli, der seit 2016 Professor für Historische Theologie an der Villanova University ist, wird aktuelle (kirchen-)politische Debatten in den USA einordnen berichtet, dass . Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal KTh I, Johannisstraße 8–10 und ist öffentlich zugänglich.
Massimo Faggioli, geboren 1970 in Italien und mit einem Studium der Theologie unter anderem in Tübingen, gilt als Experte für die Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Er ordnet Themen wie das nachkonziliare Papsttum, den globalen Katholizismus und die internen Dynamiken der katholischen Kirche in den USA ein. Faggioli ist zugleich eine kritische Stimme gegenüber dem US-Rechtskatholizismus, insbesondere der Person J. D. Vance. Vance, der 2019 zum Katholizismus konvertierte, wurde von Donald Trump als Vizepräsidentschaftskandidat nominiert. Diese Entwicklung ist besonders brisant, da die US-Bischöfe politisch gespalten sind und viele von ihnen Trump wegen seiner Anti-Abtreibungshaltung unterstützten katholisch.de hervorhebt.
Die Spaltung der katholischen Wählerschaft
Seit den späten 1970er Jahren ist die katholische Wählerschaft in den USA politisch gespalten. Faggioli betont die entscheidende Rolle, die Katholiken in wichtigen Bundesstaaten spielen. Diese Gruppe könnte nun durch den Rückzug von Joe Biden, dem amtierenden Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, erheblich beeinflusst werden. Kamala Harris, die Vizepräsidentin, wird bereits als mögliche Nachfolgerin gehandelt, insbesondere in Bezug auf die kontroverse Abtreibungsfrage katholisch.de zeigt, wie bedeutend dieses Thema im Wahlkampf sein wird.
Die Dynamiken innerhalb der katholischen Gemeinschaft sind nicht nur durch interne Streitigkeiten geprägt, sondern auch durch das größere politische Umfeld, in dem sich die US-Religionpolitik zunehmend unberechenbar zeigt. Religiöse Wählergruppen, darunter auch Protestanten, verlieren Mitglieder, während die Zahl der nicht-religiösen Menschen, auch „Nones“ genannt, kontinuierlich steigt. In diesem Kontext spielt die katholische Wählerschaft, die etwa 21% der US-Bevölkerung ausmacht, eine stabilere und entscheidende Rolle für beide großen Parteien.
Trumps politische Agenda und ihre Folgen
Mit Bidens Rückzug ist für Papst Franziskus ein wichtiger Gesprächspartner verloren gegangen. Diese Entwicklung zeigt, dass sich der amerikanische Katholizismus nicht mehr ausschließlich konservativ und einheitlich zeigt, sondern in einem Prozess der Veränderung begriffen ist. J. D. Vance wird als antiliberaler Katholik beschrieben, dessen Berührung mit Trumps Kurs und dessen religiöse Rhetorik nach dem Attentat auf Trump als problematisch eingestuft wird berichtet katholisch.de .
Donald Trump startet seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2024 unter veränderten Bedingungen im Vergleich zu 2016. Sein Wahlkampfteam hat zahlreiche Änderungen erfahren, und Strategen sind bemüht, innere Stabilität zu gewährleisten, nachdem Trumps erste Amtszeit Gräben in Allianzen hinterlassen hat erklärt katholisch.de . In diesem schwierigen Umfeld könnte eine Wiederwahl Trumps nicht nur demokratische Rückschritte, sondern auch die Gefahr einer theokratischen Agenda mit sich bringen.
Die katholische Wählerschaft scheint in diesem politischen Wirbel zunehmend polarisiert zu werden, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Parteien mit sich bringt. Der kommende Wahlkampf ist entscheidend für die Zukunft der katholischen Gemeinschaft und deren Einfluss auf die US-Politik.