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Die Zukunft der Industrie: Transformation statt Stillstand!

Die industrielle Produktion steht vor einem grundlegenden Wandel. Professor Thomas Bauernhansl, Leiter des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) an der Universität Stuttgart, hebt in einem aktuellen Podcast die Dringlichkeit der Transformation hervor. Er betont, dass die Zukunft nicht nur digital, sondern auch biologisch gestaltet werden muss. Nachhaltigkeit spielt dabei eine Schlüsselrolle und wird als benötigen Innovationstreiber erkannt, während Effizienz allein nicht mehr ausreicht, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Dies wurde auch in den Diskussionen über zirkuläre Wirtschaftsmodelle und neue Materialien verdeutlicht. Bauernhansl appelliert an systemisches Denken, das als essentielle Grundlage für effektive Veränderungen angesehen wird.

Im Rahmen der aktuellen Entwicklungen beschreibt die Studie „Industrial Transformation“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, dass die industrielle Wertschöpfung durch globale Krisen, technologische Umbrüche und steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit unter Druck steht. Ziel der Studie ist es, Unternehmen Orientierung und methodische Ansätze für eine zukunftsfähige Wertschöpfung zu bieten. Der Fokus liegt auf dem Konzept der Industrial Transformation Governance, welches als struktureller Rahmen dient, um Veränderungsprozesse systematisch zu planen und zu steuern.

Governance als Schlüssel zur Transformation

Dr. Moritz Hämmerle, Leiter des Forschungsbereichs „Cognitive Engineering and Production“ am Fraunhofer IAO, erklärt, dass Transformation nicht nur als Schritt hin zu neuer Technologie zu verstehen ist, sondern als fundamentale Neuausrichtung der Organisationen selbst. Die Governance erweist sich dabei als planungsrelevantes Instrument, das alle Ressourcen, Prozesse und Strategien in den Blick nimmt. Es stellt sicher, dass bestehende Wertschöpfungsmuster durch innovative Betriebsmodelle und neue Geschäftsstrategien ersetzt werden.

Die Notwendigkeit dieser Ansätze wird umso deutlicher, wenn man die wirtschaftlichen Potenziale der Kreislaufwirtschaft betrachtet, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Diese umfasst Aspekte wie Ressourcen-Reduktion, Nutzungserweiterung und Wiederverwertung. Die Definition der sogenannten „zehn R’s“ (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover) bietet einen gezielten Ansatz zur Implementierung dieser Prinzipien in Unternehmen. Laut dem globalen Circularity Gap Report 2023 von Deloitte und Circle Economy beträgt der Anteil der Kreislaufwirtschaft an der Weltwirtschaft lediglich 7,2 Prozent, ein Rückgang von 9,1 Prozent im Jahr 2018.

Die Rolle von Universitäten und Start-ups

Bauernhansl betont zudem die zentrale Rolle von Hochschulen und Start-ups bei der Gestaltung dieser Transformation. Diese Institutionen sind nicht nur Träger innovativer Ideen und Technologien, sondern auch Vorreiter in der Bildungsreform, die notwendig ist, um die nächste Generation auf die Herausforderungen der Industrialisierung vorzubereiten. In der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es für Unternehmen entscheidend, wie sie Mensche motivieren können, den Wandel aktiv zu gestalten – denn Mut und die Fähigkeit, mit Komplexität umzugehen, sind grundlegende Voraussetzungen für den Erfolg.

Insgesamt fordert die industrielle Transformation ein Umdenken in der Art und Weise, wie Unternehmen Wirtschaftsprozesse ausgestalten. Es ist unerlässlich, eine langfristig widerstandsfähige, effiziente und nachhaltige Wertschöpfung zu verfolgen. Dabei sind alle Akteure – Unternehmen, Regierungen, Investoren und Verbraucher – gefordert, die Potenziale der Kreislaufwirtschaft zu erkennen und den Trend aktiv mitzugestalten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-stuttgart.de
Weitere Infos
iao.fraunhofer.de
Mehr dazu
deloitte.com

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