
Am 1. August 2025 konnte die Gruppe von Archäologiestudierenden im Museu Arqueològic de Borriana einen weiteren spannenden Tag erleben, musikalisch untermalt von ungarischem Rap. Dies war der Auftakt zu einem intensiven Tag, nachdem am Vortag die Grabungen abgeschlossen wurden. Der Fokus lag nun auf dem Labor des Archäologischen Museums, wo die Studierenden die Möglichkeit hatten, an aktuellen Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Begrüßt wurden sie von Marí Carmen Juan Lizandra von der Universitat Politècnica de València.
Ein besonderes Highlight war das Testen einer innovativen Anwendung aus dem europäischen Kooperationsprojekt Archaeopills, das die Dokumentation und Freilegung von Aschenurnen mittels Augmented Reality ermöglicht. Die Studierenden wurden in international gemischte Arbeitsgruppen aufgeteilt, um konzentriert an Urnen aus der späten Bronze- und Eisenzeit zu arbeiten, die in Torrucles gefunden wurden.
Archäologische Funde und digitale Dokumentation
Die praktische Arbeit beinhaltete sorgfältiges Entfernen des Mullverbands und das Abtragen der oberen Erdschichten. Die ersten Funde, darunter Knochenstücke und ein geschnitztes Knochenstück, das möglicherweise Teil einer Hals- oder Armkette war, sorgten für großes Interesse. Parallel dazu arbeiteten andere Studierende an den menschlichen Überresten bronzezeitlicher Skelette. Die Mitarbeitenden des Museums informierten über die Relativität des Alters der Überreste, die anhand des Wachstums der Knochen bestimmt werden kann.
Hier zeigt sich auch die Relevanz der modernen Methoden in der archäologischen Forschung. Wie die Universität Augsburg berichtet, werden archäologische Zeugnisse heute zunehmend digital erfasst und bearbeitet. Insbesondere interaktive Vermittlung und 3D-Modelle kommen zum Einsatz, um den Dokustudenten praktische Einblicke in neue Technologien wie Photogrammetrie und Laserscanning zu ermöglichen. Dies erweitere deren Verständnis und Nutzung innovativer Messmethoden.
Gemeinschaftliches Arbeiten und kulturelle Einblicke
Nach einer gemeinsamen Pause, die von Lunch und einem Spaziergang durch Burriana geprägt war, kehrten die Studierenden mit ausgelassener Stimmung ins Museum zurück. Dort setzten sie ihre Arbeit fort, indem sie die ausgegrabenen Scherben und Fragmente für die weitere Analyse putzten und vorbereiteten. Die Sortierung und Zusammenführung der Scherben stellte sich als kompliziertes Puzzlespiel dar, was die Herausforderung und das Gefühl der Gemeinschaft unterstrich.
Die Diskussionen über den Altersbestimmungsprozess der gefundenen Überreste und die dazugehörigen Arbeitsmetoden wurden durch die aktuelle Forschung der Kulturstiftung des Bundes spannend ergänzt. Diese Stiftungen arbeiten an der Erprobung neuer Formate des digitalen Wissenstransfers, welche die archäologischen Arbeitsweisen für die breite Öffentlichkeit erlebbar machen.
Das Projekt strebt an, langfristig digitale Anwendungen in die Ausstellungspraxis zu implementieren, und fördert dies mit einem erheblichen Budget. Die positive Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen und Erfahrungen stärken nicht nur das archäologische Verständnis der Teilnehmer, sondern schaffen auch ein Gefühl des Miteinanders. Am Ende des Tages kehrten die Studierenden mit guter Stimmung ins Hotel zurück, begleitet von Musik und der Vorfreude auf den Abend.