
Mit dem Ziel, den digitalen Wandel an Schulen voranzutreiben, wurde ein neues Projekt ins Leben gerufen: „TOBIS – Transprofessionelle Organisationsentwicklung begleiten“. Wie mynewsdesk.com berichtet, zielt das Projekt darauf ab, die Zusammenarbeit von Schulträgern und Bildungsakteuren zu stärken. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Schulen im digitalen Kontext sowohl technisch als auch in der Unterrichtsumsetzung stets aktuell bleiben müssen.
Das von der Universität Vechta, der Hochschule für Soziale Arbeit und Pädagogik Berlin (HSAP) und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft entwickelte Vorhaben wird mit etwa 1,5 Millionen Euro über vier Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Schulträger in der Rolle des Vermittlers
Das Projekt „TOBIS“ richtet sich an verschiedene Schulträger wie Landkreise, kreisfreie Städte, Gemeinden sowie private Institutionen und hat das Ziel, diese als Vermittler und Koordinatoren zwischen unterschiedlichen Bildungsbereichen zu stärken. Die vorherige Forschung konzentrierte sich vor allem auf Schulen, Schulleitungen und Lehrkräfte, wodurch Schulträger häufig vernachlässigt wurden. Umso wichtiger ist der Fokus auf transprofessionelle Kompetenzen, Organisationsentwicklung und Governance innerhalb von Schulträgern.
Insgesamt arbeiten etwa 30 Schulträger an Entwicklungsherausforderungen und profitieren von wissenschaftlichen Analysen, Beratungen und Netzwerkworkshops zur Entwicklung von Best Practices. Die Universität Vechta spielt zudem eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung kommunal-ländlicher Schulträger, insbesondere bei Fragen zu digitalen Bildungsmedien und IT-Strukturen.
Offene Bildungsressourcen als Baustein
Ein zentrales Element des Projekts ist die Förderung von offenen Bildungsressourcen (OER) und offenen Bildungspraktiken (OEP). Diese offenen Materialien sind frei verfügbar, rechtlich gesichert und können geteilt sowie verändert werden. Laut bildung-forschung.digital ermöglichen OER Lehrenden, Materialien individuell für ihren Unterricht zu nutzen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die OER-Strategie ins Leben gerufen, um offene Bildungsmaterialien nachhaltig in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Unterstützend dazu fördert das Webportal OERinfo Informationen, Best-Practice-Beispiele und pädagogische Empfehlungen, um Lehrende bei der Nutzung von OER zu unterstützen.
Die Strategie zur Nutzung von OER soll dazu beitragen, den Zugang zu Wissen, Übungen und Rückmeldungen zu erleichtern. Innerhalb der digitalen Bildung stehen die Verlagerung zu mobilen und flexiblen Lernformaten sowie eine stärkere Betriebstauglichkeit der Lehr- und Lernressourcen im Fokus. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Chancengerechtigkeit im Lernen zu fördern und Unterricht individueller zu gestalten.
Digitale Infrastruktur und Unterstützung
Im Rahmen des Digitalpakts Schule unterstützt der Bund die digitale Infrastruktur der Ländern mit Milliardenbeträgen. Bis zum 30. Juni 2024 sollen 29.300 Schulen erreicht werden. Der BMBF hat sich zudem zum Ziel gesetzt, die digitale Bildung durch umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen und die Schaffung einer Kultur der Digitalität zu fördern.
Ein zentraler Aspekt ist die gute Ausbildung der Lehrkräfte, die entscheidend für die Umsetzung digitaler Unterrichtsmethoden ist. Innovative Lehransätze sollen kreative Lösungen bieten und die Lernkultur modernisieren. OER unterstützen diese Bemühungen, indem sie den Lehrenden Möglichkeiten zur kreativen Zusammenarbeit bieten und zentrale Zukunftskompetenzen fördern.
Zusammengefasst sieht das Projekt „TOBIS“ den Schulträger als zentralen Akteur im digitalen Transformationsprozess und verfolgt das Ziel, eine nachhaltige und zukunftsfähige Bildungslandschaft in Deutschland zu schaffen. Durch die Stärkung von Schulträgern und die gezielte Nutzung von OER und OEP wird eine neue Ära der digitalen Bildung eingeläutet.