
Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung in der Landwirtschaft wurde das Forschungsprojekt „Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft“ (DiWenkLa) ins Leben gerufen. Dieses Projekt, das von der Universität Hohenheim und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) durchgeführt wird, hat das Ziel, kleine Agrarbetriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen. Insbesondere sollen die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und das Tierwohl in diesen Betrieben gesteigert werden. Gleichzeitig wird auf die Gefahr hingewiesen, dass kleine und mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung abgehängt werden könnten.
Einige der Methoden, die im Rahmen dieses Projekts untersucht werden, umfassen den Einsatz von Drohnen zur frühzeitigen Erkennung von Pflanzenkrankheiten und den Einsatz autonomer Roboter zur präzisen Setzung junger Gemüsepflanzen. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), um den Futterbedarf von Weiderindern zu berechnen, zeigt das Potenzial der Digitalisierung. Diese modernen Technologien sollen nicht nur die Ressourcen schonen, sondern auch das Tierwohl verbessern und Betriebskosten senken.
Projektdetails und Implementierung
DiWenkLa besteht aus 14 Teilprojekten, die verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung für kleinere Betriebe untersuchen. Ein entscheidender Aspekt dieses Projekts ist die Anpassung marktverfügbarer Lösungen zur Minimierung der Anschaffungskosten. Ebenso wird eine Zusammenarbeit zwischen Betrieben vorgeschlagen, vergleichbar mit dem Konzept eines Maschinenrings. Besonderes Augenmerk wird auf die steigenden Ansprüche der Konsumenten in Bezug auf Tierwohl und Nachhaltigkeit gelegt.
Ein zentrales Thema ist die bedarfs- und leistungsgerechte Futterversorgung von Hochleistungskühen, unterstützt durch Instrumente, die die Qualität von Grünfutter analysieren und die Zufütterung planen. Der Einsatz optischer Sensoren auf Drohnen ermöglicht ebenfalls eine frühzeitige Erkennung von Pflanzenkrankheiten, während KI zur gezielten Bekämpfung von Schädlingen beiträgt. Vor allem die Multifunktionsroboter, wie der Phoenix, setzen Jungpflanzen präzise und bodenschonend ein.
Das Projekt wurde mit rund 5,5 Millionen Euro finanziert und wurde im Februar 2025 abgeschlossen. Zur Durchführung haben sich 11 Fachgebiete der Universität Hohenheim, 20 landwirtschaftliche Betriebe sowie zahlreiche weitere Wirtschaftspartner zusammengeschlossen.
Aktuelle Herausforderungen und staatliche Initiativen
Die Digitalisierung ist nicht nur eine Chance, sie bringt auch Herausforderungen mit sich. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gestaltet aktiv die Rahmenbedingungen für die digitale Transformation in der Landwirtschaft. Es wird darauf hingewiesen, dass die Digitalisierung die Nachhaltigkeit und Produktivität in der Landwirtschaft steigert und gleichzeitig die Arbeitsprozesse erleichtert.
Eingehende Analysen zeigen, dass digitalisierte Prozesse zu einem geringeren Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie führen können. Digitale Anwendungen wie Wetter-Apps und Drohnen verbessern sowohl Bodenbearbeitung als auch Ernteverfahren. Außerdem ermöglichen Futterroboter und Klimaführungssysteme bedeutende Fortschritte im Tierwohl und im Umweltschutz.
Das Ministerium hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die digitale Infrastruktur im ländlichen Raum auszubauen und die Nutzung von Geo- und Wetterdaten zu fördern. Räume, die für Experimentierfelder vorgesehen sind, sollen technische Lösungen testen und die digitale Transformation unterstützen. Maßnahmen zur Weiterbildung und Ausbildung von Landwirten werden ebenfalls implementiert, um diese neuen Technologien effizient nutzen zu können.
In einer umfassenderen Perspektive zeigt die digitale Transformation, dass sie nicht nur bereits in der Verwaltung und Buchhaltung vieler Betriebe integriert ist, sondern auch die Verbesserung der Ackerbau- und Grünlandwirtschaft vorantreibt. Analog dazu zeigt Österreich, wie das Ministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus mit Initiativen und Innovation-Farm-Projekten die Digitalisierung aktiv fördert.
Insgesamt zeigt die Digitalisierung in der Landwirtschaft ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung und zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, wobei sowohl die Unterstützung der Betriebe als auch der Zugang zu neuen Technologien eine zentrale Rolle spielen.