
Am 8. Juli 2025 fand an der Deutschen Sporthochschule Köln ein Seminartag zum Thema „Digitale Tools für den Schulsport“ statt. An diesem Seminar, das Teil des Bachelor-Lehramtsstudiengangs Sport war, durften die Studierenden die Integration digitaler Technologien in den Sportunterricht erproben. Der Schulbesuch am Rheingymnasium Mühlheim, wo die Klassenstufen 8 und 9 aktiv einbezogen wurden, bildete einen praxisnahen Rahmen für innovative Unterrichtskonzepte.
Die teilnehmenden Studierenden hatten die Möglichkeit, verschiedene moderne Technologien zu nutzen, darunter Motion Capture und Virtual Reality (VR). Diese Innovationen dienen dazu, den Sportunterricht nicht nur interessanter zu gestalten, sondern auch die didaktische Fundierung von digitalen Medien in den Bewegungsangeboten zu überprüfen. Die Studierenden setzten auf das makerlose Motion Capture-System „Captury_ET“, das die Visualisierung von Bewegungsabläufen in Echtzeit ermöglichte.
Vielfältige digitale Anwendungen
Ein weiteres Highlight war das tabletbasierte „Tabata-Training“, welches mit einem Quiz zur kognitiven Aktivierung kombiniert wurde. Des Weiteren wurde das Spiel „Just Dance“ in einer ansprechenden Disco-Atmosphäre verwendet, um die Bewegungsfreude zu fördern. Zusätzlich kam der „Puzzle Dance“ zum Einsatz, bei dem kreative Ideen zur Weiterentwicklung von Tanzbewegungen gesammelt wurden.
Um die Möglichkeiten der VR-Technologie zu erkunden, erlebten die Schüler ein rhythmisch-koordinatives Training mit dem beliebten Spiel Beat Saber. Dies stellte nicht nur einen fantastischen Zugang zu digitaler Bewegungsaktivität dar, sondern ermunterte Schüler auch, sich aktiv mit neuen Technologien auseinanderzusetzen.
Reflexion und didaktische Fragestellungen
Die angehenden Sportlehrer setzten sich zudem kritisch mit den Potenzialen und Grenzen digitaler Technologien im Unterricht auseinander. Fragen zur didaktischen Integration neuer Medien, deren Vorteile für Motivation und Bewegungslernen sowie den Feedbackprozessen wurden intensiv diskutiert. Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten ComeSport und ComeNet3 flossen dabei in die Seminarthemen ein, die als Beispiel für forschungsgeleitete Lehre fungierten.
Der Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht ist keinesfalls neu, wie die Publikation „Digitale Medien im Sportunterricht – Ideen, Anregungen, Beispiele, Kritik, Perspektiven“ von R. Dober aus dem Jahr 2024 zeigt. Dober beleuchtet die aktuelle Situation, Trends und Perspektiven für den Schulsport und thematisiert, wie digitale Geräte wie Tablets, Notebooks und Smartphones im Sportunterricht eine Rolle spielen können. Die Medieneinsatz etabliert sich zunehmend im Schulsportalltag.
Besonders die Videoreihe, die verschiedene Aspekte der digitalen Medien im Sport beleuchtet, bietet wertvolle Einblicke in die Realität des modernen Sportunterrichts. Diese Medialeinheiten sind im Rahmen der aktuellen Diskussionen um Digitalisierung im Bildungsbereich besonders relevant. Die Digitalisierungsinitiativen, die an der Sporthochschule und darüber hinaus starteten, betonen die Notwendigkeit, bestehende Lehrmethoden zu überdenken und an die Gegebenheiten der digitalen Welt anzupassen.
Das Seminar unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Claudia Steinberg, unterstützt von Dr. Christian Büning und Stephani Howahl, ist ein weiterer Schritt in Richtung einer zeitgemäßen Ausbildung von Sportlehrkräften. Die Promovendin Rachel Wittschier trug ebenfalls zu den Inhalten bei, was die Verknüpfung von Theorie und Praxis im Bildungsbereich weiter fördern kann.
Mehr Informationen über digitale Medien im Sportunterricht können im Artikel von sportunterricht.de sowie in den Angeboten der Deutschen Sporthochschule Köln gefunden werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Integration digitaler Technologien im Sportunterricht nicht nur zur Motivationssteigerung beiträgt, sondern auch wichtige Diskussionen über den Wert und die Herausforderungen der digitalen Ausbildung öffnet.