
Vom 27. Oktober bis 2. November 2025 wird in Leipzig das DOK Leipzig Festival stattfinden, ein bedeutendes Event der Film- und Medienbranche. In diesem Jahr werden insgesamt 252 Filme und XR-Werke aus 55 Ländern präsentiert, darunter 78 Beiträge, die in vier Wettbewerben um die begehrten Goldenen und Silbernen Tauben konkurrieren. Wie die Filmuniversität berichtet, sind unter den Wettbewerbsbeiträgen 30 Weltpremieren zu finden, was die Relevanz und Frische des diesjährigen Programms unterstreicht.
Ein herausragendes Werk im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm ist der Kurzfilm „FLOATING“ von Jelena Milunović. Der Film behandelt die Herausforderungen im Umgang mit einem psychisch kranken Vater und thematisiert die früh einsetzende Verantwortung für die Familie. Visuell beeindruckt „FLOATING“ durch starke Farbakzente: depressive Episoden werden in schwarz-weiß dargestellt, während ekstatische Höhen in bunten Zeichnungen zum Ausdruck kommen. Ein roter Luftballon fungiert dabei als symbolischer Hoffnungsträger für die Protagonisten.
Dokumentarfilm-Wettbewerbe und gesellschaftliche Themen
Im Deutschen Wettbewerb Dokumentarfilm sind acht Langfilme vertreten, darunter „INTERSECTION – Alles ist politisch“. Dieser interaktive Dokumentarfilm, kombiniert mit einem Mobile Game, gibt den Zuschauern die Möglichkeit, Diskriminierung spielerisch zu erfahren. Das Spiel ist kompetitiv und entfaltet eine ungleiche Verteilung der Startbedingungen, wodurch die Themen von gesellschaftlicher Ungleichheit und Diskriminierung eindrücklich visualisiert werden. Im Film diskutieren sechs Menschen am runden Tisch über relevante Themen wie Rassismus, Sexismus, Ableismus sowie Queer- und Transfeindlichkeit.
Ein weiterer wichtiger Beitrag ist „WEISSER RAUCH ÜBER SCHWARZE PUMPE“, dokumentiert von Peter Badel und Dieter Chill. Der Film behandelt die gravierenden Strukturveränderungen im Lausitzer Braunkohlerevier zwischen 2019 und 2025 und thematisiert die weitreichenden Auswirkungen der Wende in dieser Region.
Das Festival thematisiert nicht nur individuelle Geschichten, sondern spiegelt auch wichtige gesellschaftliche Herausforderungen wider. So berichtet Journalistenwatch darüber, wie Filmfestivals eine Plattform bieten, um gesellschaftliche und politische Themen zu diskutieren. Filme wie „Parasite“ können Debatten über soziale Ungleichheit anstoßen. Ähnlich spielt das DOK Leipzig eine Schlüsselrolle, indem es Filme präsentiert, die sich mit Umweltzerstörung, dem Widerstand gegen politische Gewalt und der Resilienz der Menschheit in extremer Umgebung beschäftigen.
Das gesamte DOK-Programm, das auch das tägliche Streaming eines Films für 24 Stunden umfasst, sowie Informationen zum Ticketverkauf sind auf der Website des Festivals erhältlich. Der Festivaldirektor Christoph Terhechte hebt hervor, dass viele Filme seit der Pandemie einen klaren Trend zur Auseinandersetzung mit familiären und inneren Themen zeigen, während andere dokumentarische und animierte Werke nach externen Realitäten suchen.