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Dr. Mehner erhält renommierten Forschungspreis für Indologie!

Am 17. Oktober 2025 wurde Dr. Maximilian Mehner, ein Indologe der Philipps-Universität Marburg, im Rahmen des 35. Deutschen Orientalistentags in Erlangen mit dem Forschungspreis der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) ausgezeichnet. Diese prestigeträchtige Ehrung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird gemeinsam mit Dorian Pastor von der École Normale Supérieure in Paris verliehen. Mehner wurde für seine herausragenden Forschungen zur indischen Geistesgeschichte gewürdigt.

Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht der bislang wenig erforschte Sanskrittext „Vīraratnaśekharaśikhā“, der vom kaschmirischen Gelehrten Sāhibrām verfasst wurde. Sāhibrām lebte bis 1872 und schuf das Werk im Auftrag von Ranbir Singh, dem zweiten Herrscher der Dogra-Dynastie. Der Text ist eine Bearbeitung des persischen Fürstenspiegels „Aḫlāq-i Muḥsinī“, der im frühen 16. Jahrhundert von Kamāl ad-Dīn Ḥusain Wāʿiẓ Kāšifī in Herat, während der Timurid-Zeit, verfasst wurde. Dieses Werk hat in verschiedenen Teilen der islamischen Welt und Südasien große Anerkennung gefunden und besteht aus 40 Kapiteln, die jeweils einer Eigenschaft des idealen Herrschers gewidmet sind.

Forschungsprojekte und kulturelle Verknüpfungen

Dr. Mehner hat eine kommentierte Erstedition und eine Übersetzung ausgewählter Kapitel des „Vīraratnaśekharaśikhā“ vorgelegt. Dabei beschäftigt er sich intensiv mit der Übersetzungsstrategie Sāhibrāms, der politische, religiöse und philosophische Themen miteinander verknüpft. Die Figurengedichte des Textes sind zudem reich an Wortspielen und komplexen lyrischen Formen.

Ein Teil von Mehners Forschungsaktivitäten erfolgt im Rahmen des DFG-Projekts „Sāhibrāms Adaption des Aḫlāq-i Muḥsinī“. Dieses interdisziplinäre Projekt wurde zwischen den Fachgruppen Indologie und Iranistik der Philipps-Universität Marburg initiiert und untersucht den indo-persischen Kulturtransfer im Indien des 19. Jahrhunderts. Auf einer begleitenden Plattform werden Themen wie indo-persische Texttransfers und die Relevanz von Sanskrit und Persisch im Kaschmir des 19. Jahrhunderts behandelt. Besuchen Sie den Blog zu diesem Projekt.

Die Bedeutung der Indologie

Die Disziplin Indologie widmet sich umfassend den Sprachen, Kulturen und der Geschichte des indischen Kulturraums. Ihre Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als das Studium und die Übersetzung klassischer Sanskrittexte zunehmend in den Fokus rückten. Bedeutende Gelehrte wie Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp trugen zur Entwicklung und Etablierung der modernen Indologie bei, und der erste deutsche Professor für Indologie war 1818 August Wilhelm Schlegel in Bonn.

Mehners Werk verdeutlicht die essentielle Rolle der Indologie in der heutigen geisteswissenschaftlichen Forschung. Mit interdisziplinären Ansätzen sucht die Indologie, nicht nur historische Texte zu bewerten, sondern auch moderne indische Nationalsprachen und deren Literaturen zu integrieren. Diese Sinergie fördert das Verständnis von kulturellen, politischen und sozialen Strömungen im indischen Kontext.

Die Marburger Indologie hat sich als international anerkanntes Zentrum für die Editions- und Textkritik altindischer Quellen etabliert und ist zentral für das Verständnis des indo-persischen kulturellen Dialogs, wie er im Werk von Sāhibrām und anderen Gelehrten des 19. Jahrhunderts manifestiert wird. Ihr Engagement wird durch die herausragenden Forschungen und Projekte wie die von Dr. Mehner geprägt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-marburg.de
Weitere Infos
openedition.org
Mehr dazu
de.wikipedia.org

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