
Die Philipps-Universität Marburg hat mit Dr. Nadine Leisgang eine neue Professorin für optoelektronische Quantenmaterialien gewonnen. Dr. Leisgang kehrt nach über zehn Jahren im Ausland, unter anderem an der Universität Basel und der Harvard University, nach Deutschland zurück. Ihre Forschung fokussiert sich auf die Entwicklung von extrem dünnen, zweidimensionalen Materialien, die für die Erzeugung und Kontrolle von Exzitonen, lichtaktiven Quasiteilchen aus Elektronen und Löchern, relevant sind. Diese Materialien zeigen eine starke Wechselwirkung mit Licht und bieten perspektivisch Anwendungsmöglichkeiten in Bereichen wie kleinen Leuchtdioden und der Quantenkommunikation. Laut uni-marburg.de wird Dr. Leisgang am 1. September 2025 ihre Arbeit aufnehmen.
Für den Aufbau ihrer Arbeitsgruppe erhält Dr. Leisgang eine Emmy-Noether-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Diese Förderung ermöglicht es ihr, ein Team und eine Laborinfrastruktur für Nanofabrikation und optoelektronische Messungen zu etablieren. Die Universität Marburg betrachtet ihre Forschung als bedeutenden Beitrag zur Grundlagenphysik sowie zu technologischen Innovationen.
Forschungsschwerpunkt der Quantenmaterialien
Der Forschungsschwerpunkt an der Universität Marburg umfasst die Dynamik optisch angeregter Exzitonen sowie deren Wechselwirkungen mit einem starken Fokus auf die Untersuchung kollektiver Quanteneffekte und makroskopischer Eigenschaften. Diese Materialien werden nicht nur konzipiert und hergestellt, sondern auch umfassend erforscht und modelliert. In ihrer Forschungsarbeit wird Dr. Leisgang eng mit anderen Wissenschaftlern zusammenarbeiten, die sich unter anderem mit vielteilchentheoretischen Aspekten und korrelierten Elektronensystemen befassen. Dazu gehören etwa Florian Gebhard und Ermin Malic, die sich mit ultraschneller Quantendynamik und der Modellierung von Exzitonen beschäftigen, sowie Marina Gerhard, die sich auf Halbleiterspektroskopie spezialisiert hat.
Interdisziplinäre Projekte und Kooperationen
Ein wichtiger Aspekt von Dr. Leisgangs Arbeit wird die Förderung interdisziplinärer Projekte und Kooperationen innerhalb der Marburger Forschungslandschaft sein. Ihre Studiengänge, die von B.Sc. und M.Sc. in Physik bis hin zu einem geplanten Masterstudiengang „Physics of 2D Materials“ reichen, vermitteln den Studierenden auch Wissen über innovative Materialien. Dies geschieht in einem Umfeld, das Methoden wie numerische Simulationen und Elektronenmikroskopie einbezieht, um die besonderen Eigenschaften der Quantenmaterialien zu erforschen.
Die Universität Marburg ist damit gut positioniert, um in der Forschung zu Quantenmaterialien eine führende Rolle zu übernehmen und transformative Fortschritte in der Grundlagenforschung und bei technologischen Anwendungen zu erzielen. Dies wird nicht nur zum wissenschaftlichen Diskurs beitragen, sondern könnte auch weitreichende Implikationen für technologische Entwicklungen im Bereich der optoelektronischen Komponenten und Quantenkommunikation haben, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben, wie diverse Studien in nature.com zeigen.