
Das Projekt „Jugendliche Stärken“ nimmt immer mehr Gestalt an. Am 27. August 2025 wurde an der Medical School Berlin (MSB) ein weiterer Drehtag für dieses wichtige Vorhaben abgehalten. Das Team der Medical School Hamburg (MSH), geleitet von Prof. Dr. Johanna Schröder, Prof. Dr. Sebastian Trautmann und Prof. Dr. Mathias Kauff, arbeitet intensiv an der Entwicklung einer Online-Plattform, die sich mit Themen rund um die psychische Gesundheit von Jugendlichen befasst. Dieses Projekt wird vom Niedersächsischen Kultusministerium gefördert. Medical School Berlin berichtet, dass das Hauptziel der Plattform darin besteht, Informationen zur psychischen Gesundheit für junge Menschen bereitzustellen und das Bewusstsein für eine frühzeitige Erkennung von psychischen Belastungen zu schärfen.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist, dass die Plattform Jugendlichen helfen soll, den Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu finden. Während des Drehs sprach Prof. Dr. Betteke van Noort von der MSB mit Carla Jung von der MSH über die Herausforderungen, denen Jugendliche gegenüberstehen, insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu Psychotherapie und psychotherapeutischer Unterstützung. Zudem wurde Umut Özdemir, ein psychologischer Psychotherapeut, interviewt, um den Themenbereich Queerfeindlichkeit und die damit verbundenen Herausforderungen für betroffene Jugendliche zu beleuchten. Die Resultate dieser Interviews werden bald auf der Projekt-Webseite jugendlichestaerken-niedersachsen.de veröffentlicht.
Ziele und Inhalte der Plattform
Die neue Onlineplattform trägt den Titel „Jugendliche stärken – Gemeinsam stark in der Schule: Für dich. Für Andere.“ Sie wurde vom Niedersächsischen Kultusministerium ins Leben gerufen, um Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen zu unterstützen. Die Plattform zielt darauf ab, Hilfe bei der Erkennung und Linderung psychischer Belastungen zu bieten, die in den letzten Jahren durch Faktoren wie die Corona-Pandemie, geopolitische Konflikte und den Klimawandel verstärkt wurden. Laut der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf leidet jeder fünfte Jugendliche an geminderter Lebensqualität und psychischen Auffälligkeiten.
Die Inhalte der Plattform richten sich insbesondere an Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren und bieten umfassende, altersgerechte Informationen über psychische Probleme und soziale Einflüsse. Darüber hinaus stehen Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte finden ebenfalls auf der Plattform wertvolle Ressourcen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg hebt die gesellschaftliche Verantwortung hervor, junge Menschen in ihrer psychischen Gesundheit zu unterstützen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundiertes Wissen zu vermitteln und gegenseitige Hilfe unter den Jugendlichen zu fördern.
Multilinguale Zugänglichkeit
Ein weiteres besonderes Merkmal der Plattform ist ihre mehrsprachige Ausrichtung. Die Webseite ermöglicht den Zugriff auf Spezialistenprofile in verschiedenen Sprachen, die auf die unterschiedlichen sprachlichen Bedürfnisse von Jugendlichen eingehen. Nutzer können aus den Sprachen Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Polnisch, Russisch, Portugiesisch, Niederländisch, Türkisch und Hindi wählen. Dies ist von großer Bedeutung, da es die Zugänglichkeit zu Informationen und Unterstützung für ein breiteres Publikum sicherstellt.
Das Budget für dieses umfassende Projekt beträgt bis zu 200.000 Euro und wird im Rahmen eines Gesamtpakets zur Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen umgesetzt. Dazu gehört auch das Programm „Mentale Ersthilfe“, das Lehrkräfte schult, um psychische Erkrankungen zu erkennen, sowie ein E-Learning-Programm mit Videos zu relevanten Themen. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Landesschüler*innenrat sowie Schülern der IGS Peine, die aktiv in die Gestaltung der Plattform einbezogen wurden.
Mit der Initiative „Jugendliche stärken“ wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren psychischen Gesundheit für Jugendliche unternommen. Die Plattform soll dazu beitragen, dass junge Menschen lernen, besser mit ihren psychischen Herausforderungen umzugehen und rechtzeitig Unterstützung zu suchen.