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Dresdner Professor erhält internationalen Preis für innovative Wissenschaftskommunikation

Professor Dirk Brockmann, Direktor des Centers Synergy of Systems (SynoSys) an der Technischen Universität Dresden, wurde mit dem Education and Outreach Award der International Society for Artificial Life (ISAL) ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er für sein Projekt „Complexity Explorables“, eine interaktive Online-Plattform, die dazu dient, Phänomene der Komplexitätsforschung anschaulich darzustellen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Konferenz ALIFE 2025 in Kyoto statt.

Das „Complexity Explorables“-Projekt umfasst nahezu 50 Modelle aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen wie Biologie, Physik, Mathematik, Epidemiologie sowie Sozial- und Neurowissenschaften. Die Webseite ermöglicht es den Nutzern, dynamische Simulationen zu starten und die Modelle aktiv zu steuern. Dadurch können komplexe Phänomene wie Schwarmverhalten und Filterblasen in sozialen Netzwerken auf eine leicht verständliche Weise erlebt werden. Brockmann verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Konzepte ohne mathematische Hürden für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ein international genutztes Instrument der Wissenschaftskommunikation

Seit seiner Einführung im Jahr 2017 erfreut sich „Complexity Explorables“ weltweit großer Beliebtheit und wird an renommierten Einrichtungen wie dem Santa Fe Institute in den USA und dem Complexity Science Hub in Wien eingesetzt. Zudem wird die Plattform auch im Schulunterricht sowie in populärwissenschaftlichen Formaten verwendet, was die Bedeutung der Praxistauglichkeit und Verständlichkeit von Wissenschaft unterstreicht.

Die Jury der ISAL würdigte die Webseite für ihre interessante und professionelle Gestaltung, die wertvolle Lehrmaterialien bietet. Brockmanns Engagement am SynoSys steht in direktem Zusammenhang mit innovativer Wissenschaftskommunikation. Gegründet im Jahr 2023, verfolgt SynoSys transdisziplinäre Ansätze in Bereichen wie Network Science, Data Science, Digital Science und Citizen Science, wobei der Fokus auf dynamischen Themen wie Pandemien, chronischen Krankheiten und mentaler Gesundheit liegt.

Förderung der Wissenschaftskommunikation

Die Rolle der Wissenschaftskommunikation gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat kürzlich eine Förderrichtlinie veröffentlicht, die auf eine Verbesserung des Verständnisses von Prozessen in der Wissenschaftskommunikation abzielt. Im Rahmen des Strategieprozesses #FactoryWisskomm wurde fächerübergreifende Forschung als zentrales Handlungsfeld identifiziert und soll zur Professionalisierung dieses Bereichs beitragen.

Die Förderrichtlinie, die am 14. September 2022 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, dient dem Ziel, die Sichtbarkeit der Forschung in der Wissenschaftskommunikation zu erhöhen und das Verständnis in der Bevölkerung zu fördern. Ab Jahreswechsel 2023/2024 werden elf Projekte gefördert, die sich unter anderem mit Themen wie Künstlicher Intelligenz, Umgang mit wissenschaftlichen Unsicherheiten und Wissenschaftskommunikation im politischen Kontext befassen. Diese Initiativen reflektieren den Austauschprozess zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und deren oftmals komplexe Auswirkungen.

Insgesamt zeigen die Auszeichnung von Professor Brockmann und die Initiativen des BMBF, wie wichtig effektive Wissenschaftskommunikation in der heutigen Zeit ist. Beide gleichen einem Aufruf, Berührungsängste abzubauen und das Verständnis von wissenschaftlichen Prozessen in der breiten Öffentlichkeit zu fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-dresden.de
Weitere Infos
rd.springer.com
Mehr dazu
bmftr.bund.de

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