
Am 16. Mai 2025 berichtet die Universität Duisburg-Essen von einem bemerkenswerten Erfolg des Start-ups Your Easy AI. Die Gründer Jan Dette (29) und Patrick Imcke (28) haben mit ihrer innovativen KI-Software, die es Nutzern ohne Programmierkenntnisse ermöglicht, maßgeschneiderte Künstliche Intelligenz zu entwickeln, im internationalen Vergleichstest für Aufsehen gesorgt. Ihre Software übertraf US-Giganten und erzielte beeindruckende 74 % bei der autonomen Verarbeitung von 27 öffentlichen Datensätzen von Kaggle und dem UCI ML Repository. Diese Testbasis diente dazu, eine KI zur Vorhersage von Kundenverhalten zu entwickeln, beispielsweise ob ein Unternehmen einen neuen Kunden gewinnen oder einen bestehenden verlieren wird.
Im Vergleich dazu lagen die Konkurrenzprodukte bei maximal 67 %. Die Vorhersagen des Start-ups konnten zudem mit realen Daten verifiziert werden und demonstrieren die Steuerungsfähigkeit der Software durch einen Reinforcement Learning Algorithmus, der durch Versuch und Irrtum lernt. Die Benutzerfreundlichkeit ist ein zentrales Merkmal des Produkts, das vom Zentrum für Gründungen und Innopreneurship (GUIDE) der Universität unterstützt wird. Your Easy AI erhielt zudem ein Gründungsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Finanzierungen von vier Investoren. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Unternehmens verfügbar: youreasyai.de.
Wachsende Investitionen in KI-Start-ups
Eine Analyse von Atomico zeigt, dass 35 % der KI-Finanzierungen in Europa in generative KI fließen, was einen dramatischen Anstieg im Vergleich zu nur 5 % im Vorjahr darstellt. McKinsey schätzt, dass diese Form der KI die Weltwirtschaft um mehrere Billionen Dollar antreiben könnte. In Europa gibt es mittlerweile 23 KI-Einhörner, während in den USA diese Zahl bei 142 liegt. Contentsquare aus Paris führt als das wertvollste KI-Start-up in Europa, gefolgt von Graphcore und Gostudent.
Die Herausforderungen und das Potenzial des Marktes
In einem Markt, der zunehmend von Investitionen geprägt ist, gibt es auch warnende Stimmen. Adrian Locher von Merantix weist auf die Möglichkeit einer Blase im KI-Sektor hin, und Philipp Hartmann von „Applied AI“ rät dazu, Geschäftsmodelle gründlich zu prüfen. Dennoch zeigen aktuelle Trends, dass nur 15 % der Unternehmen in Deutschland KI nutzen, obwohl 75 % die Bedeutung dieser Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit erkennen.
Eine Sequoia-Studie legt nahe, dass der Anteil von KI-Experten in Europa höher ist als in den USA und China. Von knapp 200.000 Ingenieuren mit KI-Erfahrung sind 43.000 spezialisierte Fachkräfte. Viele dieser Experten sind zuvor für große US-Unternehmen tätig gewesen, entscheiden sich jedoch zunehmend dafür, ihre Fähigkeiten in neuen Start-ups einzubringen. Dies könnte in Zukunft die Innovationskraft der europäischen KI-Branche weiter stärken.