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Ehrenamt im Sport: So motivieren wir die nächste Generation von Volunteers!

Die Motivation und die Bedürfnisse von Freiwilligen im Sportbereich stehen im Fokus einer aktuellen Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). In der Untersuchung, die über einen Zeitraum von fünf Jahren von 2014 bis 2019 durchgeführt wurde, wurden mehr als 1.300 Volunteers befragt. Laut JGU, zeigt die Studie, dass der Anteil der Engagierten in Sportvereinen in diesem Zeitraum um fast 10 Prozent zurückgegangen ist.

Besonders während großer Sportveranstaltungen kommen jedoch zehntausende Ehrenamtliche zusammen. Im Rahmen der Untersuchung wurden bedeutende Events wie die Special Olympics World Games 2023, die Handball-Europameisterschaft 2024 und die UEFA EURO 2024 betrachtet. Insgesamt beteiligten sich 35.366 Freiwillige an diesen Veranstaltungen. Dies spiegelt nicht nur das Interesse an Sport wider, sondern auch die gesellschaftliche Relevanz solcher Events.

Ergebnisse der Befragung

Die Analyse der gesammelten Daten offenbart interessante demografische Merkmale der Volunteers. Etwa 55,8% der freiwillig Engagierten sind weiblich, und 53,1% besitzen einen (Fach-)Hochschulabschluss oder einen höheren Abschluss. Das Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren, und beeindruckende 93,2% der Befragten hatten bereits zuvor ehrenamtliche Erfahrungen gesammelt. Diese Statistiken deuten darauf hin, dass die Freiwilligen meist gut ausgebildet und erfahren sind.

Die Hauptmotive für das Engagement sind vor allem ideeller Natur: 80% der Teilnehmer sehen die Tätigkeit als Ausdruck ihrer Werte. Besonders bei den Special Olympics World Games liegt dieser Anteil sogar bei 91,9%. Die „Liebe zum Sport“ wurde vor allem bei der Handball-Europameisterschaft 2024 häufig als Beweggrund genannt. Extrinsische Anreize, wie beispielsweise kostenloses Essen oder Gratis-Ausrüstung, spielen laut MDPI eine untergeordnete Rolle.

Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

Die Studie zieht einige wichtige Schlussfolgerungen für Sportvereine und Veranstalter. So sollten flexible Engagementmöglichkeiten geschaffen und die intrinsische Motivation der Volunteers gefördert werden. Zudem ist eine zielgruppenspezifische Ansprache vonnöten, um das ehrenamtliche Engagement langfristig zu sichern. Prof. Dr. Holger Preuß betont die Notwendigkeit, nachhaltige Engagementstrukturen nach den Events zu etablieren. Jan Holze fordert zudem die Einführung von Qualifizierungsangeboten, Förderprogrammen und Infrastrukturmaßnahmen, die zur Bindung der Volunteers beitragen können.

Um diese Bedürfnisse zu adressieren, hat die DSEE für die UEFA EURO 2024 die Volunteer Akademie entwickelt, die sowohl analoge als auch digitale Bildungsangebote umfasst. Sie unterstützt die Engagierten mit Veranstaltungen, Fördermöglichkeiten, Webinaren und Beratungen. Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass die Vorbereitungen und Trainingsangebote auf die Erfahrungen und Werte der Volunteers abgestimmt werden müssen, um künftige Engagements zu fördern.

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass die Community-Beteiligung und persönliche Erfahrungen entscheidende Motivatoren für die Freiwilligenarbeit sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Interessen und Bedürfnisse der Volunteers in den Mittelpunkt von Engagementstrategien zu stellen, um sowohl die Zufriedenheit der Freiwilligen als auch die Wirkung von Sportveranstaltungen auf gesellschaftlicher Ebene zu optimieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
presse.uni-mainz.de
Weitere Infos
mdpi.com

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