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Ehrenpromotion für Ulrich Grethe: Wegbereiter der Stahlzukunft!

Am 16. Mai 2025 wurde Ulrich Grethe mit der Ehrenpromotion der Technischen Universität Clausthal ausgezeichnet. Die Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer würdigte in ihrer Ansprache Grethes bedeutenden Beitrag zur Zusammenarbeit zwischen der Salzgitter AG und der Hochschule. Der 63-jährige Grethe, wohnhaft in Goslar, blickt auf über 40 Jahre enge Verbindungen zur TU Clausthal zurück, die mit seinen Studienjahren in den 1980er-Jahren beginnen.

Grethe begann seine Karriere als Trainee bei den Stahlwerken Peine-Salzgitter AG und stieg durch zahlreiche leitende Positionen bis zum Betriebsleiter im Stahlwerk auf. Seit 2006 ist er Mitglied der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl GmbH und seit 2010 Vorsitzender. In dieser Zeit war Grethe verantwortlich für den Bereich Flachstahl sowie für die Stahlerzeugung in der Konzernführung ab 2014. Sein geplanter Ruhestand ist für Ende 2024 angesetzt. In seiner Rede betonte er die zentrale Rolle der Zusammenarbeit mit Universitäten, insbesondere für die berufliche Perspektive junger Menschen in der Stahlbranche.

Überragende Projekte und Auszeichnungen

Ein herausragendes Beispiel für Grethes Engagement war die Anerkennung eines Gemeinschaftsprojekts zur ressourceneffizienten Stahlproduktion, welches 2014 beim Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet wurde. Auch Prof. Karl-Heinz Spitzer erwähnte während der Laudatio Grethes familiäre Bindung zur Universität, was dessen enge Beziehung zur Hochschule zusätzlich unterstreicht. Zum Abschluss des Festaktes hielt Grethe einen Vortrags über „Stahl, Transformation, Entwicklung – für ökonomischen, technischen und ökologischen Fortschritt“. Das gesamte Event wurde musikalisch von der „swingING TUC Jazz Combo“ umrahmt.

Ein traditioneller Sektempfang bildete den Abschluss, bei dem einige Gäste sogar einen Doktorhut für ihn vorbereitet hatten.

Transformation in der Stahlindustrie

Die Salzgitter AG durchläuft derzeit einen umfassenden Transformationsprozess. Die Tochtergesellschaft Salzgitter Flachstahl gilt als einer der weltweit effizientesten Stahlhersteller. Aktuell erzeugt die Stahlproduktion jährlich etwa acht Millionen Tonnen CO2, was aufgrund technischer Gegebenheiten als unvermeidbar angesehen wird. Angesichts der europäischen Klimaziele ist es entscheidend, CO2-Emissionen direkt zu vermeiden.

In Zukunft wird die Stahlproduktion erneuerbaren Wasserstoff und vorübergehend Erdgas als Reduktionsmittel nutzen. Zudem soll der Strom für die Stahlproduktion aus erneuerbaren Quellen stammen. Das Projekt SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) hat das Ziel, Hochöfen und Konverter durch Direktreduktions- und Elektrolichtbogenöfen zu ersetzen. Durch diese Maßnahmen wird eine Senkung der CO2-Emissionen pro Stahlplatte von über 95 % angestrebt. Die vollständige Umsetzung der Kohlenstoffvermeidungsstrategie ist bis 2033 geplant.

Zur Unterstützung dieser Transformation arbeitet Salzgitter eng mit dem Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme der TU Clausthal zusammen, um Energiesysteme in aktuellen und zukünftigen Eisen- und Stahlwerken zu modellieren. Hierbei soll untersucht werden, wie der natürliche Gas- und Stromverbrauch durch optimierte Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Heiznetzen minimiert werden kann.

Die Stahlindustrie steht somit vor einer enormen Herausforderung, die jedoch mit einem globalen Vorreiterrolle für CO2-armen Stahl einhergehen könnte. Eine erfolgreiche Transformation kann nicht nur zur Erhaltung, sondern auch zum Ausbau der Technologieführerschaft deutscher Unternehmen beitragen. Dies erfordert die engagierte Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, um flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-clausthal.de
Weitere Infos
salzgitter-ag.com
Mehr dazu
oliverwyman.de

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