
Eine bedeutende Kooperation zwischen der Universität Osnabrück und der Universität Tel Aviv arbeitet an der Rekonstruktion eines eisenzeitlichen Tempels in Tel Moẓa, einem wichtigen archäologischen Standort in der Nähe von Jerusalem. Seit 2019 sind Prof. Dr. Anselm C. Hagedorn, Dr. Florian Oepping, Prof. Dr. Oded Lipschits und Dr. Shua Kisilevitz in dieses Projekt involviert. Unterstützt wird die Initiative auch von der Karls-Universität Prag sowie der Universität Malta.
Diese Forschungsarbeit wird mit rund 520.000 Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung finanziert. Ziel des Projekts ist die Erstellung eines dreidimensionalen Modells der Tempelanlage, die zwischen 1000 und 600 v. Chr. datiert wird. Der Tempel wurde während einer Rettungsgrabung beim Bau einer Schnellstraße nach Tel Aviv entdeckt und liegt nur sieben Kilometer nördlich von Jerusalem.
Die Bedeutung von Tel Moẓa
Tel Moẓa erweist sich als ein Schlüsselschauplatz für die Eisenzeit, wie auch Wikipedia berichtet. Die Ausgrabungen haben Überreste einer großen neolithischen Siedlung sowie einen eisenzeitlichen israelitischen Tempel zu Tage gefördert. Letzterer wird mit Mozah im Buch Josua identifiziert. Archäologen haben während der Grabungen zahlreiche Artefakte entdeckt, darunter Flintwerkzeuge, Tongefäße und Steinfiguren. Besonders bedeutsam ist, dass gegen 2012 ein Tempel der Eisenzeit IIA freigelegt wurde, der mit dem Ersten Tempel in Jerusalem zeitgenössisch war.
Die Tempelanlage in Tel Moẓa zeigt Elemente ritualer Nutzung, wie einen Fund von Keramikfiguren und anderen rituellen Objekten. Die Ausgrabungen weisen zudem auf eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte in der Region hin und zeigen, dass es neben dem Tempel weitere öffentliche Gebäude und Vorratslager aus dieser Zeit gab.
Wissenschaftliche Perspektiven und geplante Ergebnisse
Das Projekt hat weitreichende Ziele, darunter mikromorphologische Untersuchungen, die die Definition von kultischen und wirtschaftlichen Aktivitäten ermöglichen sollen. Darüber hinaus wird eine Beziehung zwischen den archäologischen Befunden und biblischen Überlieferungen zum Tempelbau angestrebt. Ein 3D-Modell und eine virtuelle App sollen die wissenschaftlichen Erkenntnisse anschaulich präsentieren.
Die Ergebnisse der einzelnen Teilprojekte werden nicht nur in einem finalen Grabungsbericht veröffentlicht, sondern sollen auch neue Wege in der Konservierung archäologischer Stätten eröffnen. Dies wird die internationale Zusammenarbeit zwischen den Universitäten bolster und das Profil der Universität Osnabrück weiter stärken.
Die archäologischen Funde in Tel Moẓa, die unter anderem Hinweise auf Tieropfer und die religiöse Praxis der damaligen Zeit beinhalten, unterstreichen die Bedeutung dieses Standorts für die Forschung. Die Ausgrabungen von 2012 bis 2019 wurden notwendig, um die mehr als 9.000 Jahre alte Geschichte des Ortes zu bewahren, der nicht nur als wirtschaftliches Zentrum, sondern auch als religiöse Stätte diente, wie auch umfassend in Liste von archäologischen Stätten in Israel und Palästina dokumentiert ist.