
Am 10. April 2025 wurde Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld, zum Vorstandsmitglied der European University Association (EUA) gewählt. Diese Organisation ist die zentrale Interessenvertretung für mehr als 900 Mitglieder, darunter 840 europäische Universitäten, und spielt eine entscheidende Rolle in der Hochschulbildung in Europa. Epple wurde während der EUA-Jahreskonferenz in Riga, Lettland, für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt und erzielte das beste Ergebnis der neuen Vorstandsmitglieder. Sie wurde von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) nominiert.
Die Wahl Epple unterstreicht die Bedeutung ihrer Expertise in der aktuellen politischen und akademischen Landschaft. Sie hebt hervor, dass die Verteidigung der akademischen Freiheit und demokratischer Werte zu ihren zentralen Anliegen gehört. Dazu sagt sie: „In Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist eine gemeinsame Wissenschaftspolitik von größter Wichtigkeit.“ Diese Einschätzung ist besonders relevant, da die EUA sich dafür einsetzt, den Druck auf akademische Institutionen, der durch gesellschaftliche und politische Polarisierung entstanden ist, zu verringern.
Akademische Freiheit im Fokus
Ein zentrales Thema der EUA ist der Schutz der akademischen Freiheit, wie in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier mit dem Titel „Wie Universitäten Wissenschaftsfreiheit schützen und unterstützen können“ dargelegt wird. Monika Steinel, stellvertretende Generalsekretärin der EUA, betont, dass der Druck auf akademische Freiheit in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Gründe hierfür sind die gesellschaftliche Polarisierung und die Infragestellung demokratischer Systeme.
Das Positionspapier bietet eine „Toolbox“ an konkreten Maßnahmen für Universitäten an, die darauf abzielen, eine stärkere institutionelle und rechtliche Verankerung der akademischen Freiheit zu erreichen. Zu den Empfehlungen gehören unter anderem die Entwicklung einer gemeinsamen institutionellen Auffassung zur akademischen Freiheit und die Förderung von Schulungen für akademisches Personal. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass Forschungs- und Lehrende vor unangemessenem externen Druck geschützt sind.
Eppes Agenda als Vorstandsmitglied
Professorin Epple plant, Studierenden eine kritische Herangehensweise an die Wissensproduktion im Kontext von Big Data und Künstlicher Intelligenz zu vermitteln. Außerdem hat sie sich zum Ziel gesetzt, interdisziplinäre Forschungskooperationen zu stärken und Austauschmöglichkeiten für Studierende zu fördern. Ihre Verantwortung erstreckt sich darüber hinaus auf die Ausarbeitung und Umsetzung von Richtlinien der EUA, was maßgeblich zur Weiterentwicklung der Hochschulbildung in Europa beiträgt.
Zusammen mit Epple wurden auch andere prominente Mitglieder in den EUA-Vorstand gewählt, darunter Gregor Majdič, Rektor der Universität Ljubljana, und Manuel Tuñón de Lara, ehemaliger Rektor der Universität Bordeaux. Ivanka Popović, die ehemalige Rektorin der Universität Belgrad, wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Diese Neu- und Wiederwahl zeigt das zunehmende Engagement für eine vernetzte Uni-Community in Europa, die auf den Austausch und die Zusammenarbeit in der Forschung abzielt.
Insgesamt wird deutlich, dass die EUA unter der neuen Vorstandsführung von Epple eine wichtige Rolle bei der Förderung akademischer Freiheit und der Vernetzung europäischer Universitäten spielen wird. Die Universität Bielefeld, als Mitglied der EUA, hat hier die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung der Hochschulbildung in Europa mitzuarbeiten.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und der Rolle der EUA, forschung-und-lehre.de und uni-bielefeld.de bieten umfassende Einblicke in die Themen akademische Freiheit und Hochschulbildung.