
Am 28. April 2025 wird um 16 Uhr die Wanderausstellung „Vergissmeinnicht“ in der Teilbibliothek 4 am Heumarkt 2 in Bamberg eröffnet. Diese Ausstellung thematisiert die Schicksale jüdischer Kinder während des Nationalsozialismus und stellt die Biographien von 22 jüdischen Kindern vor. Sechs der Kinder haben den Holocaust überlebt. Die Ausstellung wurde im Rahmen eines P-Seminars am Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern von 16 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung des Geschichtslehrers Daniel Heß und der Historikerin Cordula Kappner erarbeitet. uni-bamberg.de berichtet, dass die Wanderausstellung bereits an verschiedenen Orten in Deutschland, den USA und Portugal gezeigt wurde und mit dem Simon-Snopkowski-Preis ausgezeichnet wurde.
Die Ausstellung besteht aus 24 Plakaten und dokumentiert das Schicksal der jüdischen Kinder in den Haßbergen während des Nationalsozialismus. Ihr Ziel besteht darin, die Lebenswege dieser Kinder vor dem Vergessen zu bewahren und ihnen ein Denkmal zu setzen. Die Ausstellung ist nicht nur für die öffentliche Einsichtnahme gedacht, sondern eignet sich auch gut für Schulen und steht in Deutsch, Englisch und Portugiesisch zur Verfügung. historisches-forum.bayern.de hebt hervor, dass die Ausstellung als Mahnmal dient, um die Erinnerung an diese tragischen Lebensgeschichten wachzuhalten.
Eröffnung und Begleitveranstaltungen
Begleitend zur Ausstellung findet um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Erinnerung – Mahnung – Ansporn“ statt, die von Prof. Dr. Sabine Vogt moderiert wird. An der Diskussion beteiligen sich neben ihr auch Prof. Dr. Sabine Freitag, Dr. Annika Krahn, Daniel Heß und Julian Zöcklein. Die Ausstellung ist vom 28. April bis 1. Juni 2025 zu besichtigen und der Eintritt ist kostenfrei.
Zusätzlich zur Ausstellung wird am selben Tag um 16.30 Uhr ein Workshop zur Sensibilisierung für Künstliche Intelligenz angeboten, der sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) richtet. Dieser findet im KMU-KI-Erfahrungszentrum am Innovationszentrum am Cleantech Innovation Park statt und bietet praxisnahe Einblicke in die Anwendung von KI in Produktionsprozessen. Die Veranstaltung ist ebenfalls kostenlos, eine vorherige Anmeldung wird jedoch empfohlen. uni-bamberg.de
Bedeutung und Kontext der Ausstellung
Die Auseinandersetzung mit dem Schicksal jüdischer Kinder und deren Vertreibung aus Schulen während der NS-Zeit ist auch vor dem Hintergrund historischer Ereignisse von großer Bedeutung. Nach den Novemberpogromen 1938 war es jüdischen Schüler*innen in Deutschland der Besuch öffentlicher Schulen verboten. Dies wurde durch den Erlass des Reichsministeriums, der den Lehrern den Unterricht jüdischer Schüler*innen untersagte, verstärkt. Dies führte zu einem Anstieg der Nachfrage nach jüdischen Schulen, die als Schutzräume fungierten. jmberlin.de hebt hervor, dass viele jüdische Familien, wie die Familie Appel, sowohl um den Schulbesuch als auch um die Ausreise bemüht waren, doch viele konnten dem Regime nicht entkommen und waren ihm ausgeliefert.
Die „Vergissmeinnicht“-Ausstellung soll helfen, die Erinnerung an diese Kinderschicksale aufrechtzuerhalten und zukünftigen Generationen als Lehrstück dienen. Sie gibt Einblick in das Leben der jüdischen Kinder in den Haßbergen und darüber hinaus, und bildet somit ein wichtiges Element der kulturellen Bildung, das sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart miteinander verbindet.
Für Medienvertreter stehen folgende Kontaktinformationen zur Verfügung: Für die Ausstellung ist Prof. Dr. Sabine Vogt unter der Telefonnummer 0951/863-1006 erreichbar, für den KI-Workshop Sebastian Feulner (0951/863-2865) und für die Ringvorlesung Dr. Detlef Goller (0951/863-1747). Der Medienkontakt ist Nora Stecklum, erreichbar unter 0951/863-1182.