
Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz wird zunehmend als wichtiger Faktor für das Wohlbefinden und die Produktivität erkannt. An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) engagiert sich eine Gruppe von Mitarbeitenden, um mit ihrem Angebot der „Ersten Hilfe für psychische Gesundheit“ in Krisensituationen zu unterstützen. Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um den Herausforderungen zu begegnen, die Stress und persönliche Krisen verursachen können.
In der heutigen Zeit sind bis zu 30% der Menschen in psychischer Not nicht bereit, Hilfe zu suchen. Dies ist ein alarmierendes Zeichen, da individuelle Gespräche nachweislich das Suizidrisiko senken können. Die Mitarbeitenden an der TiHo haben sich daher geschult, um in akuten Notlagen ein offenes Ohr anzubieten und am Weg zu weiteren Hilfen zu unterstützen. Allerdings sind sie keine Therapeuten, sondern fungieren als erste Anlaufstelle
Die Bedeutung von psychologischer Erster Hilfe
Psychologische Erste Hilfe hilft den Betroffenen, wieder in den Alltag zurückzufinden und bietet eine sichere Atmosphäre, in der ihre Realität anerkannt wird. Darüber hinaus schafft sie Struktur und vermittelt Informationen, welche für die Stabilisierung essentiell sind. Die Unterstützung bezieht sich nicht nur auf akute, sondern auch auf präventive Maßnahmen, die traumatischen Störungen nach schweren Ereignissen vorbeugen können.
Laut einem Bericht der WHO sind mindestens 15% der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter von einer psychischen Erkrankung betroffen. Diese Erkrankungen können die berufliche Teilhabe erheblich beeinträchtigen, was sowohl das persönliche als auch das organisatorische Umfeld belasten kann. Die WHO betont die Notwendigkeit organisatorischer Maßnahmen und Schulungen, um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern.
Rolle des sozialen Umfelds
Ein entscheidender Aspekt in der Krisenbewältigung ist das soziale Umfeld. Helfende Personen aus dem sozialen Rahmen sollten in die Unterstützung einbezogen werden. Es ist wichtig, dass Betroffene nicht allein gelassen werden und sie Zugang zu professionellen Hilfsangeboten erhalten. So kann eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen werden, die zur Stabilisierung beiträgt.
Darüber hinaus ist es essenziell, dass Arbeitgeber die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Achtsamkeit und Selbstschutz sind für Helfer ebenfalls wichtig, um nicht überfordert zu werden. Die Präsenz und einfache Gesten, wie Handhalten, können für die Betroffenen eine immense Bedeutung haben und ihnen Sicherheit sowie Mitgefühl bieten.
Ausbildung und Unterstützung
Die Ausbildung zum psychosozialen Helfer ist offen, jedoch existiert keine einheitliche Regelung für Fachkräfte in der Notfallversorgung. Dennoch wurde beispielsweise das Konzept der Mental Health First Aid (MHFA) in Australien entwickelt und hat sich mittlerweile in über 24 Ländern verbreitet. In Deutschland trainieren bereits über 29.000 MHFA-Ersthelfer:innen und tragen so zu einem besseren Verständnis der psychischen Gesundheit bei.
Zusammenfassend ist es von großer Bedeutung, die eigene psychische Gesundheit sowie die der Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Die Initiative der TiHo und ähnliche Programme sind wichtiger Bestandteil des Weges zu einem gesunderen Arbeitsumfeld. Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz psychologischer Unterstützung und schaffen Angebote, die die Selbstheilungskräfte stärken und das Betriebsklima fördern, wie tiho-hannover.de und notfallrucksack.info hervorheben.