
Am 9. Mai 2025 lanciert die Europäische Union eine wegweisende Initiative mit dem Titel „Green Deal Initiative for Central Asian Universities“ (GDCAU). Diese programmatische Maßnahme zielt darauf ab, den Klimaschutz in Zentralasien zu fördern. Der Auftaktworkshop findet am 12. und 13. Mai an der Constructor University in Bremen statt und stellt den ersten Schritt zur Zusammenarbeit zwischen europäischen und zentralasiatischen Hochschulen dar. An diesem Projekt sind insgesamt 13 Universitäten aus Europa und Zentralasien beteiligt, darunter Institutionen aus Deutschland, Österreich, der Slowakei sowie aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Diese Initiative wird über das Erasmus+-Programm in den kommenden drei Jahren finanziert, was eine bedeutende finanzielle Unterstützung für die Entwicklung nachhaltiger Bildungsstrategien darstellt.
Ziel des GDCAU ist die Förderung nachhaltiger Innovationen, die Reform von Lehrplänen und die Stärkung einer grünen Führungsrolle in der Hochschulbildung. Die Teilnehmer werden an einer gemeinsamen Strategie arbeiten, die Hochschulstrategien an das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 anpassen soll. Der Workshop umfasst mehr als 60 Teilnehmende, darunter Referierende und Vertreter führender Institutionen, und wird von Professor Thomas auf der Heyde, dem Vizepräsidenten der Constructor University, eröffnet.
Langfristige Klimastrategie und Kooperation
Eine zentrale Komponente des GDCAU ist die Entwicklung eines umfassenden Drei-Jahres-Fahrplans, der hochschulspezifische Aktivitäten und Strategien zur Umsetzung von Green Deal-Initiativen umfassen wird. Dieser Plan enthält vier maßgebliche Arbeitspakete: die Einrichtung eines Green-Deal-Zentrums für Forschung und Bildung, die Aktualisierung der Lehrpläne an zentralasiatischen Universitäten, die Entwicklung eines neuen Master-Studiengangs und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Industrie, Regierungen und Zivilgesellschaft.
Die EU setzt sich zudem dafür ein, die Netto-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf Null zu reduzieren. Um dies zu erreichen, wurde eine milliardenschwere Förderung aus dem Horizon Europe-Programm bereitgestellt, die systemische Veränderungen zur Erreichung der Klimaneutralität und einer ökologischen Transformation vorantreiben soll. Laut Informationen von research-and-innovation.ec.europa.eu wurden im Rahmen des Green Deal Calls 73 Projekte ausgewählt, die zur Reaktion der EU auf die Klimakrise beitragen sollen. Über 35 % der Ausgaben von Horizon Europe sind explizit für Maßnahmen gegen den Klimawandel vorgesehen.
Zentralasiatische Herausforderungen und EU-Engagement
Die Herausforderungen des Klimawandels sind für Zentralasien von enormer Bedeutung. Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, weist auf die signifikanten Auswirkungen des Klimawandels in dieser Region hin. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen sind in den letzten 30 Jahren um 0,5 Grad Celsius gestiegen, und Prognosen deuten auf Temperaturanstiege von bis zu 4 Grad Celsius hin. Diese klimatischen Veränderungen führen bereits zu Dürren und Wasserknappheit, welche die Ökosysteme in Zentralasien erheblich belasten.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, engagiert sich die EU für den Aufbau einer effektiven regionalen Zusammenarbeit in Zentralasien. Die EU-Zentralasien-Plattform für Kooperation im Bereich Umwelt und Wasser, die 2009 ins Leben gerufen wurde, fungiert als zentrales Forum für diese Zusammenarbeit. Ein weiteres Treffen dieser Arbeitsgruppe wird am 12. und 13. Februar in Brüssel stattfinden, um die fortgesetzte Kooperation im Bereich Umwelt und Klimawandel zu erörtern.
Die GDCAU-Initiative wird als strategisch wichtig für die Constructor University angesehen und soll dazu beitragen, einen globalen Wandel durch Bildung und Forschung zu fördern. Die Zusammenarbeit im Rahmen dieser Initiative hat das Potenzial, nicht nur akademische Strukturen zu reformieren, sondern auch konkret zur Bekämpfung der drängenden Klimakrise beizutragen.
Für weitere Informationen über die Initiative und ihre Ziele, lesen Sie den detaillierten Bericht auf Constructor University. Weitere Hintergrundinformationen zum Europäischen Green Deal finden Sie auf Europäischen Kommission und zur Rolle der EU in Zentralasien auf Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.