
Im Februar und März 2023 unternahmen 19 Studierende der Geographie der Universität Passau eine beeindruckende Exkursion nach Kenia, die nun mit einer Ausstellung von Plakaten dokumentiert wird. Diese ist bis zum 13. Juni 2025 im Verbindungsgang zwischen Nikolakloster und Philosophicum zu sehen. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Kreativität der Studierenden, sondern auch die vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie während ihrer Reise sammelten.
Geführt von Prof. Dr. Andreas Eberth, gemeinsam mit den Begleitern Jonas Wagener und Charles Ochieng, war die Exkursion intensiv und lehrreich. Die Studierenden besuchten signifikante Orte, darunter die Lake Turkana Wind Power Station, den größten Windpark in Subsahara-Afrika, sowie eine Teefabrik in Kericho. Diese Erlebnisse förderten nicht nur das Verständnis für die Herausforderungen des Entwicklungsprozesses, sondern auch für globale Ungleichheiten.
Vielfältige Themen und Reflexion
Die Plakate der Ausstellung reflektieren zentrale Themenschwerpunkte, darunter die Erfahrungen als weißer Mensch in Afrika, die patriarchalen Machtverhältnisse in Korogocho, die visuelle Sprache der Kibera Fashion Week sowie den Wandel des Fischerdorfs El Molo. Ein weiterer Aspekt ist die Wirtschaftsgeographie, die sich mit Rosenzucht und Tee-Anbau befasst. Diese Themen verdeutlichen das Spannungsfeld zwischen Erwartungen und komplexen Realitäten, das die Studierenden erforschten.
Ein zentrales Element der Exkursion war die Reflexion über Selbst- und Weltverhältnisse. Die Studierenden entwickelten innovative Dokumentationsmethoden, indem sie Fragestellungen während einer Radtour am Naivashasee mit Kameras festhielten. Ungeplante Übernachtungen in einer Missionsstation während der Fahrt zum Turkanasee ermöglichen einen tieferen Einblick in die lokale Kultur und Lebensweise.
Bildungsansätze und gesellschaftliche Verantwortung
Die Exkursion stand unter der pädagogischen Leitung von Prof. Dr. Andreas Eberth, der zudem für seine Seminar-Konzeption mit dem Fachschaftspreis für gute Lehre ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Höhepunkt war die Feldforschungswoche auf der Insel Lamu, die sich mit dem LAPSSET-Korridor beschäftigte. Hier sammelten die Studierenden Daten und setzten sich kritisch mit dem Entwicklungsverständnis des Projekts auseinander, was eine derartige Reflexion als unerlässlich in globalen Kontexten herausstellt.
In Ergänzung zu diesen Erfahrungen wird das Lernen über die Region Afrika südlich der Sahara durch verschiedene Bildungsansätze gefördert. Die Module der Exile Initiative orientieren sich an den fünf Dimensionen der Ziele für nachhaltige Entwicklung: People, Planet, Prosperity, Peace und Partnerships. Diese Inputs sensibilisieren für die Bedeutung globaler Partnerschaften und die Notwendigkeit, koloniale Strukturen in der internationalen Zusammenarbeit zu überwinden.
Die Ergebnisse der Exkursion werden zudem am 24. Juni 2025 beim Geo-Sommerfest am KulturTranspOrt präsentiert, was das Engagement der Studierenden und ihre Auseinandersetzung mit wichtigen globalen Themen eindrucksvoll unterstreicht. Die Dokumentation der Reise wird auf Instagram unter @geographiepassau sowie auf der Website des Fachbereichs Geographie veröffentlicht.