
Am 22. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass der Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz für weitere sieben Jahre gefördert wird. Diese Entscheidung, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat getroffen wurde, umfasst ein Fördervolumen von rund 52 Millionen Euro. Der Cluster ist Teil der Exzellenzstrategie, einem Programm, das seit seiner Einführung im Jahr 2016 darauf abzielt, die Spitzenforschung an deutschen Universitäten zu stärken und ihre internationale Sichtbarkeit zu erhöhen.
Die Exzellenzcluster sind fachübergreifende Forschungsverbünde, die relevante Themen auf internationalem Spitzenniveau bearbeiten. Der Cluster in Konstanz widmet sich den politischen Ursachen und Folgen von Ungleichheit, sowohl in Deutschland als auch global, und analysiert diese in verschiedenen politischen Systemen, darunter Demokratien und Autokratien. Zu den zentralen Fragestellungen zählen die Wahrnehmung von Ungleichheit und deren Einfluss auf die politische Beteiligung und Entscheidungsprozesse.
Forschungsfokus und zukünftige Vorhaben
In der zweiten Förderphase wird der Fokus verstärkt auf der Verhinderung eines sich selbst verstärkenden Prozesses von Ungleichheit liegen. Zu den innovativen Projekten des Clusters gehört das Konstanzer Ungleichheitsbarometer, eine repräsentative Studie zur Wahrnehmung von Ungleichheit in Deutschland, die in Zukunft auf weitere Länder ausgeweitet werden soll. Ein weiteres Anliegen ist der Aufbau eines Inequality Discourse Observatory, das den Diskurs über Ungleichheit in Medien und bei Entscheidungsträgern analysieren wird.
Die Exzellenzstrategie, auf der diese Cluster basieren, fördert internationale Spitzenforschung und unterstützt die Vernetzung innerhalb des Wissenschaftssystems. Sie wurde als Fortsetzung der Exzellenzinitiative (2007-2017) ins Leben gerufen, die bereits zu herausragenden Forschungsleistungen führte.
Folgen für die Universität Konstanz
Trotz der positiven Nachricht für den Cluster „The Politics of Inequality“ gab es auch Rückschläge. Der Exzellenzcluster „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ (CASCB) erhält keine Weiterförderung. Diese Entscheidung hat drastische Auswirkungen auf die Universität Konstanz, die für die Anerkennung als Exzellenzuniversität auf die Förderung von zwei Exzellenzclustern angewiesen ist. Die Universität wurde seit 2007 durchgehend als Exzellenzuniversität gefördert und gehört zu den erfolgreichsten Instituten innerhalb der Exzellenzinitiative und der aktuellen Exzellenzstrategie.
Insgesamt zeigt die jüngste Entscheidung die Bedeutung und den Einfluss der Exzellenzcluster auf die deutsche Wissenschaftslandschaft. Exzellenzcluster fördern nicht nur die Bildungs- und Forschungseinrichtungen, sondern tragen auch dazu bei, dass Deutschland im internationalen Wissenschaftswettbewerb weiterhin als Spitzenreiter gilt. Die nächste Evaluierungsrunde und die darauf folgende Bewerbung für Exzellenzuniversitäten sind für 2025 geplant, wobei bis zu 70 Cluster bei der kommenden Ausschreibung finanziell unterstützt werden sollen.
Für mehr Informationen zur Exzellenzstrategie und den geförderten Projekten, besuchen Sie die offiziellen Webseiten der DFG und des BMBF. Weitere Einzelheiten zu den aktuellen Entwicklungen an der Universität Konstanz finden Sie hier.