
Am 10. März 2025 startet an der Volkshochschule Bielefeld eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Faszination Sprache“. Diese Reihe, die vom Sonderforschungsbereich (SFB) 1646 der Universität Bielefeld organisiert wird, zielt darauf ab, sprachliche Kreativität im Alltag zu erkunden und ein Forum für Austausch und Diskussion zu bieten. Professor Dr. Ralf Vogel, der geschäftsführende Sprecher des SFB 1646, wird die Eröffnungsveranstaltung leiten.
Das Programm umfasst eine Reihe von Themen wie KI-generierte Sprache und die Bedingungen für kreativen Sprachgebrauch. Beispielhaft wird der kreative Ausdruck „Die Ampel hat fertig!“ vorgestellt, inspiriert von den berühmten Worten von Giovanni Trapattoni. Geplant sind auch übergreifende Diskussionen, Fragerunden und Mitforschungsmöglichkeiten, um alle Interessierten aus der Öffentlichkeit einzubeziehen.
Die Veranstaltungen finden im Murnau-Saal der Volkshochschule von 18 Uhr bis 20 Uhr statt und sind für alle kostenfrei. Interessierte können sich über das VHS-Portal anmelden. Folgende Termine sind ab dem 10. März vorgesehen:
- 10. März: „Sprache und Kreativität: Wie passt das zusammen?“
- 28. März: „Wer ist kreativer, ChatGPT oder ich?“
- 12. Mai: „Wovon hängt ab, ob kreativer Sprachgebrauch gelingt?“
- 16. Juni: „Wie kreativ sind Kinder im Spracherwerb?“
Sprachförderung durch KI
In den letzten Jahren hat die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Bildungswelt zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in der Sprachförderung. KI-gestützte Sprachtools bieten neue Ansätze, um den Lernprozess individuell zu gestalten. Diese Technologien analysieren die Stärken und Schwächen der Schüler*innen und erstellen personalisierte Lernpläne. Ein Beispiel aus einer Berliner Grundschule zeigt, dass eine Sprachlern-App signifikante Verbesserungen im Sprachverständnis und der Ausdrucksfähigkeit der Schüler*innen bewirken kann. Durch maßgeschneiderte Übungen kann die Arbeit der Lehrkräfte erheblich erleichtert werden.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen bei der Einführung von KI in Schulen. Oft mangelt es an einer robusten technischen Infrastruktur, und der Bedarf an IT-Fachkräften zur Implementierung und Wartung ist hoch. Datenschutzfragen sind ebenfalls ein zentrales Anliegen, insbesondere bezüglich der Sammlung umfangreicher Daten über Lernverhalten und Sprachentwicklung. Auch ethische Fragestellungen zur Kategorisierung von Schüler*innen durch automatisierte Systeme müssen adressiert werden. Es ist entscheidend, dass KI-Tools Lehrkräfte unterstützen und nicht ersetzen, indem sie repetitive Aufgaben übernehmen und präzise Analysen liefern.
Wissenschaftliche Ansätze zur Sprachförderung
Ein weiteres Ziel der Veranstaltungen an der Universität Bielefeld und dem SFB 1646 ist es, niederschwellige Gespräche in öffentlichen Räumen zu ermöglichen. Dazu werden auch Gespräche in Stadtplätzen aufgezeichnet, um die sprachliche Kreativität zu analysieren. Hierbei erfolgt eine Transkription der Gespräche, und kreative Äußerungen werden markiert, um ihre Besonderheiten und Bedeutungen untersuchen zu können. Diese Analyse soll neue Forschungsfragen formulieren und bestehende sprachwissenschaftliche Theorien überprüfen.
Das SFB 1646 erforscht sprachliche Kreativität in insgesamt 16 Teilprojekten, die über 70 Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen umfassen. Die Vielfalt der Perspektiven ermöglicht eine umfassende Analyse von Phänomenen wie Lautbildung, Bedeutung und nonverbaler Kommunikation, was letztlich auch die sprachliche Bildung fördert.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl die Veranstaltungen der Volkshochschule Bielefeld als auch die Entwicklungen im Bereich KI-gestützter Sprachförderung darauf abzielen, kreatives und individuelles Lernen voranzutreiben und der Gesellschaft neue Impulse im Umgang mit Sprache zu geben. Der Zugang zu Bildung soll durch innovative Ansätze und aktuelle Forschung verbessert werden.
Für weitere Informationen über die Veranstaltungsreihe „Faszination Sprache“ besuchen Sie die Seite der Universität Bielefeld, während Informationen zu KI in der Sprachförderung auf Nexperts zu finden sind. Zudem können Details zur Mitforschung am SFB 1646 auf der Website von Universität Bielefeld abgerufen werden.