
Am 31. Juli 2025 war der letzte Tag der Ausgrabungen an der Villa Romana de Sant Gregori in Spanien, wo eine Gruppe von Forschenden erneut hofft, bedeutende Erkenntnisse zu gewinnen. Der Bus bringt die Archäolog*innen zur Grabungsstelle, wo bereits Wasserflaschen und Arbeitsutensilien bereitgestellt wurden. Der Fokus liegt auf einem Bereich mit zahlreichen großen Keramikfragmenten, die entweder Überreste eines Raumes sind oder durch Umbauten zusammengetragen wurden, wie Museumsdirektor José Manuel Melchor-Monserrat erklärt. Unter den Funden sind auch iberische Amphoren, die einst mit Öl, Wein oder gesalzenem Fisch gefüllt waren.
Besuch erhielt die Grabungsgruppe von der Stadtverwaltung, die unter anderem Bürgermeister Jorge Monferrer Daudí beinhaltete. Der Bürgermeister unterstrich den hohen Wert solcher archäologischen Programme für die Region und die Geschichte von Burriana. Der Arbeitstag wurde am Nachmittag fortgesetzt, wobei die Gruppe sich darauf konzentrierte, ein besseres Verständnis für die Struktur des Gebäudes zu gewinnen und Hinweise auf einen möglichen direkten Anleger zu untersuchen, von dem aus in der Antike Waren transportiert wurden.
Forschungen auf Sizilien
Parallel zu den Arbeiten in Spanien wurde ein bedeutender archäologischer Fund auf Sizilien gemacht. Forscher*innen der Universität Göttingen legten Teile eines antiken römischen Bauwerks frei, das aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus stammt. Dieser Fund könnte Teil eines größeren römischen Dorfes mit einer Fläche von etwa 15 Hektar sein, so das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Bergemann vom Archäologischen Institut.
Die Untersuchungen in der Umgebung der Stadt Vizzini laufen seit über zwei Jahren und setzen innovative Methoden ein, darunter geophysikalische Erkundungen. Diese Technologie ermöglichte es den Wissenschaftler*innen, Anomalien im geomagnetischen Feld zu entdecken und detaillierte Bilder des Untergrunds zu erstellen, ohne graben zu müssen. Weitere ähnliche Gebäude wurden im Umkreis der ausgegrabenen Reste sichtbar gemacht.
Bedeutung der Funde
Die Entdeckungen auf Sizilien geben wertvolle Einblicke in den hohen Lebensstandard der damaligen Bevölkerung. Zu den Funden zählen Säulen aus runden Ziegelsteinen, Stuckverkleidungen, Reste von Springbrunnen mit Marmorbecken, ein Mosaikboden und römische Luxuskeramik (Terra Sigillata). Diese Überreste symbolisieren den sozialen und wirtschaftlichen Strukturwandel in der Antike, als griechische Städte durch ein neues römisches Siedlungssystem ersetzt wurden.
In einem weiteren Kontext wurden in den letzten Monaten im südlichsten Bereich Italiens mindestens drei Gebäude mit rechteckigem Grundriss entdeckt. Diese Strukturen zeigen Brandspuren sowie Reste eines Lehmfußbodens. Die Überwachung der Arbeiten zur Eisenbahnlinie Catania-Palermo führte zu diesen Funden, die auf wertvolle Produktions- und Verarbeitungstätigkeiten in der Region hindeuten. Stadträtin Elvira Amata betonte die wirtschaftliche Relevanz des Gebietes für die Römer. Diese archäologischen Untersuchungen werden von Daniela Vullo und Filippo Spagnolo geleitet.
Die Archäolog*innen in Burriana bereiteten die gefundene Keramik für den Transport ins lokale Museum vor, während das Grabungsareal gesäubert und abgedeckt wurde, um es vor Witterungseinflüssen und Pflanzenwuchs zu schützen. Die letzten Stunden der Ausgrabung wurden in einem einheimischen Restaurant mit einem traditionellen „Dirt-Getränk“ verbracht, bevor die Gruppe nach einer intensiven Arbeitsetappe, die sowohl Lernen als auch gemeinsame Erfahrungen umfasste, zurückkehrte.