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FAU zeigt: Vielfalt leben – Neue Initiative für jüdische Studierende!

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat eine neue Initiative ins Leben gerufen, die sich explizit der Förderung jüdischer Studierender und Mitarbeitender widmet. Die Gründung einer Interessensgruppe wurde von jüdischen Angehörigen der Universität angestoßen und erhält Unterstützung von Prof. Dr. Lutz Edzard, dem Sonderbeauftragten gegen Antisemitismus an der FAU. Diese Initiative steht im Einklang mit dem Grundwert der Vielfalt, den die Universität hochhält. Prof. Edzard hebt hervor, dass diese Gruppe nicht nur den Austausch fördert, sondern auch dazu dient, auf antisemitische Vorfälle aufmerksam zu machen und die Sichtbarkeit jüdischen Lebens zu erhöhen.

„Die jüngsten Entwicklungen in Deutschland haben viele jüdische Menschen verunsichert“, erklärt Prof. Edzard. Er verweist auf eine schwierige Zeit für Jüdinnen und Juden, insbesondere seit dem 7. Oktober 2023, als antisemitische Vorfälle in der Öffentlichkeit zunahmen. Im Gegensatz zu Städten wie Berlin ist die Situation in Erlangen jedoch ruhiger. Dennoch gibt es ein wachsendes Bewusstsein unter nicht-jüdischen Bürgern für die Belange ihrer jüdischen Mitbürger. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann unterstützt zudem die Projekte für einen interreligiösen Dialog an der FAU.

Die Bedeutung von sicheren Räumen

Die neue Gruppe soll als „safe space“ für jüdische Studierende und Mitarbeitende fungieren und den interreligiösen Dialog fördern. Prof. Edzard betont, dass religiöse Gemeinschaften wie das Judentum diese sicheren Räume benötigen, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Er lädt alle interessierten jüdischen Angehörigen der FAU ein, sich bei ihm zu melden, um ein erstes Treffen zu organisieren. Diese Initiative könnte auch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und jüdisches Leben in Deutschland sichtbarer zu machen.

Das jugendliche Aufwachsen in Deutschland ist durch eine Vielzahl kultureller, religiöser und ethnischer Zugehörigkeiten geprägt. Jugendliche stellen die heterogenste Bevölkerungsgruppe dar und zeigen eine große Offenheit gegenüber Vielfalt. Dennoch ist der Umgang mit jüdischem Leben in der Gesellschaft oft von Vorurteilen geprägt, die aus einer langen Geschichte des Antisemitismus resultieren. Viele nicht-jüdische Jugendliche haben kaum Kontakt zu jüdischen Mitschülern und erleben eine unzureichende Aufklärung über das Judentum, häufig beschränkt auf den Holocaust.

Antisemitismus und Sichtbarkeit

Antisemitismus bleibt ein drängendes Problem in Deutschland, das nicht auf das Verhalten von Jüdinnen und Juden zurückzuführen ist. Vielmehr ist er ein gesellschaftliches Phänomen, das tief mit postnationalsozialistischen Kontexten verwoben ist. In den letzten Jahren hat die mediale Aufmerksamkeit für Antisemitismus zugenommen, insbesondere nach Vorfällen wie dem Mobbing eines jüdischen Schülers in Berlin oder dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019. Diese Ereignisse haben eine verstärkte Diskussion über die Sichtbarkeit jüdischer Stimmen und die Notwendigkeit, jüdisches Leben in Deutschland zu thematisieren, angestoßen.

Die Berichterstattung über jüdisches Leben ist oft von Stereotypen geprägt, und die Jugend assoziiert Judentum häufig mit Opferschaft und Tradition, was die Wahrnehmung verzerrt. Initiativen wie die Jewish Agency for Israel und das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk sowie digitale Medien fördern die Sichtbarkeit jüdischer Diversität, um diese Herausforderungen zu adressieren und den Dialog zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Gemeinschaften zu stärken.

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