
Am 25. April feiert Professor Dr. Bernhard Kramann, ein bedeutender Facharzt und Wissenschaftler, seinen 85. Geburtstag. Während seiner beeindruckenden Karriere hat Kramann in verschiedenen Positionen zur Entwicklung der Radiologie beigetragen. Geboren in Siegen als Sohn eines Arztespaares, begann er seine akademische Laufbahn am Neusprachlichen Gymnasium in Hamm/Westfalen, bevor er Medizin in Münster und Hamburg studierte. Er schloss sein Studium mit dem Staatsexamen und seiner Promotion ab, um im Jahr 1966 Gisèle Touma in Beirut zu heiraten.
Nach seinem Abitur arbeitete Kramann als Medizinalassistent in Westfalen und Niedersachsen, bevor er von 1968 bis 1970 Militärdienst am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck leistete. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Radiologie an der Klinik rechts der Isar in München habilitierte er 1978 und wurde zum Oberarzt ernannt. Ein bedeutender Schritt in seiner Karriere war der Wechsel am 1. Oktober 1983 zum Homburger Campus, wo er als Direktor der Abteilung für Radiodiagnostik tätig war. Diese Einrichtung wurde später zur „Universitätsklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie“ umbenannt.
Ein Vermächtnis in der Forschung und Lehre
Professor Kramann trat nach über zwei Jahrzehnten engagierter Forschung, Lehre und Krankenversorgung am 30. April 2006 in den Ruhestand. Sein Forschungsfokus lag auf der Weiterentwicklung medizinischer Geräte, wobei er eng mit den Bereichen Gefäßchirurgie und Angiologie zusammenarbeitete. Neben seiner klinischen Tätigkeit war er Mitautor des ersten englischsprachigen Buches über „Endoscopic retrograde cholangiopancreatography“ im Jahr 1973 und trug durch zahlreiche Publikationen zu seinem Fachgebiet bei.
Sein Engagement beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Wissenschaft. Er war bis zu seinem Ruhestand Vorsitzender der Tierschutzkommission der Medizinischen Fakultät und hatte eine aktive Rolle im Frankreichzentrum der Universität, das er von 1998 bis 2002 leitete. Kramann war auch Herausgeber des Bandes „Unheimliche Ähnlichkeiten. Gesellschaft und Identität in Frankreich und Deutschland“ und hielt eine Festrede zum 50-jährigen Bestehen des Lionsclubs Homburg/Saar, wo er die Bedeutung des Dienens in einer Zivilgesellschaft betonte, ein Gedanke, den auch die Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger aufgriff.
Innovationen und Unterstützungen im Medizinbereich
Ein Teil von Kramanns Erbe sind die bedeutenden Errungenschaften, die aus der klinischen Praxis hervorgehen. Jedoch zeigen aktuelle Diskussionen, dass es in der medizinischen Gemeinschaft an notwendigen Förderstrukturen fehlt. Laut Ärzteblatt behindern diese strukturellen Mängel die Dokumentation von Beobachtungen und die Durchführung kleiner Pilotprojekte durch niedergelassene Ärzte. Traditionell stammen medizinische Innovationen überwiegend aus universitären Forschungen und der Pharmaindustrie, während die wertvollen Beiträge praktizierender Ärzte oft ungenutzt bleiben.
Beispiele aus der Vergangenheit verdeutlichen, wie wichtig die Verbindung zwischen Forschung und Praxis ist. Der Einsatz von Prednisolon bei HIV-Patienten und die agonistische Therapie der Alkoholabhängigkeit stellen eindrucksvolle Erfolgsmodelle dar, die durch gezielte Rückmeldungen und Dokumentationen aus der Praxis vorangetrieben werden konnten. Um solche Erfolge künftig zu fördern, sind neue Förderinstitute unerlässlich.
Die vielseitige Karriere und das Engagement von Professor Dr. Bernhard Kramann sind ein bedeutendes Vermächtnis in der medizinischen Gemeinschaft. Seine Leistungen und Innovationen wollen nicht nur die Radiologie, sondern auch die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und praktischer Anwendung vorantreiben. In diesem Sinne ist es auch die Verantwortung der nachfolgenden Generationen von Ärzten, geeignete Strukturen zu schaffen, um den medizinischen Fortschritt zu sichern und zu fördern.