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Feierliche Ehrung: 200 Jahre Thibauts Einfluss auf die Kirchenmusik!

Anton Friedrich Justus Thibaut, eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte der Musik- und Rechtswissenschaften, wurde 1805 an die Universität Heidelberg berufen. Neben seiner akademischen Laufbahn war Thibaut auch für einige Zeit Universitätsleiter und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Römischen Rechts. Seine musikästhetische Streitschrift „Über Reinheit der Tonkunst“, die 1825 veröffentlicht wurde, hat sich als grundlegendes Werk der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung etabliert. Hier legt er Prinzipien dar, die bis in die Gegenwart diskutiert werden.

Im Jahr 1814 gründete Thibaut einen Singkreis, der sich auf die Vokalmusik des 16. bis 18. Jahrhunderts konzentrierte. Dieser Singkreis entwickelte sich schnell zu einem zentralen Treffpunkt für musikbegeisterte Bürger in Heidelberg, was Thibaut zu einem wichtigen Akteur in der regionalen Musikszene machte. Ulrich Konrad, ein Experte für europäische Musik des 17. bis 20. Jahrhunderts, zeigt sich von Thibauts Einfluss überzeugt. Er erhielt 2001 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und lehrt seit seiner Habilitation 1991 an verschiedenen Hochschulen, zuletzt als Seniorprofessor am Institut für Musikforschung in Würzburg.

Veranstaltungen zu Thibauts Erbe

Anlässlich des 200. Jahrestages von Thibauts bedeutender Schrift finden im Jahr 2025 mehrere Veranstaltungen in Heidelberg statt. Ein Vortrag von Ulrich Konrad, betitelt „Vom deutschen Reinheitsgebot für Recht und Musik. Überlegungen zu Anton Friedrich Justus Thibaut“, thematisiert die Verknüpfungen zwischen Recht und Musik in Thibauts Werk. Diese Veranstaltungen werden in Kooperation mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg durchgeführt.

Eine besondere Ausstellung im Museum für sakrale Kunst und Liturgie in der Jesuitenkirche wird vom 7. Juli bis 30. September 2025 zu sehen sein. Hier werden Exponate aus Thibauts musikalischem Nachlass präsentiert, die von Studierenden des Musikwissenschaftlichen Seminars erarbeitet wurden. Zudem gibt es am 11. Juli 2025 ein Konzert der Cappella Palatina Heidelberg. Dieses Konzert beginnt um 19.30 Uhr und wird Musik aus Thibauts Sammlung sowie Auszüge aus „Über Reinheit der Tonkunst“ zur Aufführung bringen.

Die Rolle der Musik in der Kirche

Die Verbindung von Musik und ihrer Anwendung in Kirchen ist ein weiterer Aspekt, der im Kontext von Thibauts Arbeit wichtig ist. Die Fachgruppe Kirchenmusik der Gesellschaft für Musikforschung betont die Vielfalt der kirchenmusikalischen Ausdrucksformen. Sie umfasst sowohl funktional-liturgische als auch spirituelle Musik und behandelt die musikalischen Praktiken unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Musikalische Vielfalt in der Kirche hat ihre eigenen Anforderungen, da, wie festgestellt wird, jedes Instrument seine eigene Zeit und seinen eigenen Ort hat.

In diesem Zusammenhang wurde auch verdeutlicht, dass einige Instrumente, insbesondere Saiteninstrumente und Flöten, oft nicht die notwendige Klangfülle für Kirchen haben. Blasinstrumente, vor allem die Posaune, werden hingegen als besonders geeignet erachtet, da sie den Ton kraftvoll verbreiten können. Zudem können menschliche Stimmen in ihrer Wirkung oftmals die Instrumente übertreffen, was die Bedeutung der Gesangskultur in der Kirchenmusik unterstreicht.

Insgesamt verdeutlicht die Auseinandersetzung mit Thibauts Erbe und der Rolle der Musik in den Kirchen eine tiefgehende Verbindung zwischen Recht, Musik und geistlichem Leben, die auch in der modernen Forschung und Praxis reflektiert wird. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten für Interessierte finden sich auf der Webseite der Fachgruppe Kirchenmusik der Gesellschaft für Musikforschung.

Weitere Details zu diesen Themen sind auch im Bericht von Heidelberg University und in den Ausführungen zur kirchenmusikalischen Forschung der Gesellschaft für Musikforschung zu finden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-heidelberg.de
Weitere Infos
digi.ub.uni-heidelberg.de
Mehr dazu
musikforschung.de

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