
Am 10. April 2025 wird in Berlin das _matter Festival 2025_ eröffnet, das sich einer radikalen Infragestellung des Verständnisses von Materialien widmet. Bis zum 12. Oktober 2025 werden an zwölf Standorten in der Stadt Veranstaltungen stattfinden, die Themen wie nachhaltige Alternativen zu energieintensiven Technologien und die Herausforderungen der Klimakrise abordnen. Die Eröffnung beginnt um 18 Uhr mit einer Vernissage der Ausstellung „Johtingeaidnu – The Path Within“.
Die Kuration des Festivals liegt in den Händen von Sophia Gräfe, Claudia Mareis und Peter Fratzl. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, Materialien nicht nur als passive Stoffe zu betrachten, sondern sie als lebendige Teile unserer Lebenswelt anzuerkennen, die dynamisch und politisch sind und ein eigenes Gedächtnis besitzen.
Programm-Höhepunkte des Festivals
Das _matter Festival_ umfasst verschiedene Programmpunkte, die von traditioneller Lebensweise bis hin zu innovativen Ansätzen für den Umgang mit unseren Ressourcen reicht:
- „Johtingeaidnu – The Path Within“ (10. April bis 13. Juli 2025) – Ort: Schering Stiftung. Thema: Traditionelle Lebensweise der nomadischen Rentierhirt*innen in Nordeuropa.
- „What if the Ocean Were a City?“ (2. Mai bis 16. Mai 2025) – Ort: re:future lab. Inhalt: Symbiotisches Ko-Design zwischen Menschen und Wassertieren.
- „Gefäße. Infrastrukturen des Lebens“ (4. Juni bis 12. Oktober 2025) – Ort: Berliner Medizinhistorisches Museum. Thema: Verbindung von Gefäßforschung und Geschichte der Berliner Kanalisation.
- „Symbiotic Wood“ (27. Juni bis 21. September 2025) – Ort: Kunstgewerbemuseum. Thema: Kultureller Wert von Käferholz.
- „Swamp Things!“ (7. Juli bis 20. Juli 2025) – Ort: BHROX bauhaus reuse. Thema: Rekultivierung von Mooren in den Alltag.
Veranstalter ist der DFG-finanzierte Exzellenzcluster „Matters of Activity“ der Humboldt-Universität zu Berlin.
Nachhaltige Materialien und ihre Bedeutung
Parallel zu den Bestrebungen des Festivals zeigt das EMProBio-Projekt eine weitere innovative Herangehensweise an die Herausforderungen des Klimawandels. Wie Ingenieur.de berichtet, hat dieses Projekt am 1. Januar 2025 begonnen, nachhaltige Technologien zur Herstellung von biogenen Kunststoffen zu entwickeln. Das Hauptziel besteht darin, den CO2-Ausstoß, den Energieverbrauch und den Ressourcenbedarf in der Kunststoffproduktion erheblich zu reduzieren.
Der Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Naturfasern und biogenen Verbundwerkstoffen, insbesondere für den Leichtbau. Diese Materialien tragen dazu bei, CO2 zu binden und benötigen beim Herstellungsprozess deutlich weniger Energie und Ressourcen als herkömmliche Kunststoffe. Die Forschungsgruppe des EMProBio-Projekts arbeitet mit fünf Partnern zusammen, um innovative Technologien und Prozesse zu entwickeln, die kleine und mittlere Unternehmen in Thüringen unterstützen sollen.
Professor Stephan Husung von der TU Ilmenau, Koordinator des Projekts, ist optimistisch, dass durch diese Entwicklungen Thüringer Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung Wettbewerbsvorteile erlangen können. Das EMProBio-Projekt zielt darauf ab, die industrielle Transformation zu unterstützen und die Kunststoffproduktion global nachhaltiger zu gestalten.
Die Kombination aus derartigen Forschungsprojekten und Veranstaltungen wie dem _matter Festival_ verdeutlicht, dass der Weg hin zu einer nachhaltigeren Materialnutzung nicht nur notwendig, sondern auch kreativ und innovativ gestaltet werden kann. Ein gemeinsames Ziel ist die Erarbeitung von Lösungen, die einen positiven Einfluss auf unseren Planeten und die zukünftigen Generationen haben.
Für weitere Informationen über das Festival können Pressevertreter sich unter moa.public.relations@hu-berlin.de anmelden.