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Filmfest Leipzig: Einblicke in das Leben der DDR und spannende Debatten!

Im Rahmen des DOK Leipzig Festivals feierten am 20. September 2025 gleich mehrere Filme aus der Filmuniversität ihre Premiere. Höhepunkte sind der Langfilm „Im Stillen Laut“ und der Kurzfilm „Nacht ueber Kepler 452b“. Filmuni berichtet, dass der Langfilm die Lebensgeschichte von Erika und Tine, zwei 81-jährigen Frauen, in der DDR thematisiert. Im Zentrum stehen die Herausforderungen von Freiheit, Autonomie und Liebe, was zur Empörung der Stasi führte.

Der Kurzfilm „Nacht ueber Kepler 452b“, der 14 Minuten dauert, zeigt eine andere Dimension der menschlichen Erfahrung. Er illustriert die verzweifelten Versuche von Helfern, Obdachlose vor dem Erfrierungstod zu retten, indem sie sie in einen Minibus bugsieren. In einem weiteren internationales Programm feiert die Langzeitbeobachtung „Autobahn“ über Bad Oeynhausen und dessen Probleme mit der B 61 Weltpremiere. Der Film thematisiert die Bürokratie, Großbauprojekte sowie das Alltagsleben in Deutschland im Kontext eines seit 40 Jahren fehlenden Autobahnabschnitts und dem damit verbundenen Bau einer Umgehungsstraße.

Vielfalt der Filmbeiträge

Zusätzlich wird der animierte Dokumentarfilm „Inside Me“ im internationalen Kurzfilmprogramm gezeigt. Er behandelt die schwierige Entscheidung einer Frau über eine Abtreibung. Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag, „Waldstück“, führt das Publikum in einen Wald in Brandenburg und thematisiert die archäologische Sicherung eines KZ-Außenlagers.

Für das junge Publikum bietet die Sonderreihe Kids DOK den Film „Wellen aus Licht“, der die Geschichte eines Mädchens namens Frida erzählt, das eine besondere Wahrnehmung der Welt hat und Farben sowie Umrisse verschwommen sieht. Darüber hinaus wird im Rahmen von „Re-Visionen“ der 1980 von der Filmuni produzierte Film „Wozu denn über diese Leute einen Film?“ präsentiert, der sich mit einem gestohlenen Motorrad und der Aufklärung im Milieu beschäftigt.

DOK Leipzig und seine Geschichte

DOK Leipzig ist nicht nur ein aktuelles Festival, sondern hat eine reiche Geschichte, die von politischen und sozialen Spannungen geprägt ist. Das Festival wurde in den 1960er Jahren ins Leben gerufen und begegnete rasch ideologischen Herausforderungen. DOK-Leipzig berichtet, dass es hinter den Kulissen massive Debatten über die politische Ausrichtung gab. Druck von dogmatischen SED-Politikern führte dazu, dass das Festival sich nicht zu liberalen Themen äußern konnte und kritische Filme oft abgelehnt wurden.

Die Stasi, unzufrieden mit den Kontakten des Festivals zum Westen, nahm schon früh Einfluss. Der Direktor musste regelmäßige Berichte einreichen, während Vorführungen einfacher, aber effektiver getarnt wurden. Noch in den 1980er Jahren kam es zu friedlichen Protesten vor den Kinovorführungen, was die Spannungen um das Festival erhöhte. Trotz der Zensurstimmungen gelang es dem Festival, wichtige und umstrittene Themen auf die Leinwand zu bringen, was es zu einem wichtigen kulturellen Ereignis machte.

Abgerundet wird dieser kulturelle Kontext durch die Plattform „Handbuch“, die umfassende Informationen über Filme zur DDR im Film bereitstellt. DDR im Film bietet systematische und verständlich aufbereitete Inhalte, die nicht nur Filminformationen, sondern auch weitreichenden Kontext und Einordnung zu den Werken bereitstellt.

Mit der Präsentation dieser Filme wünscht die Filmuniversität allen Beteiligten viel Erfolg und Freude. Das Festival bleibt ein Ort, an dem kreative Ausdrucksformen und die Erörterung gesellschaftlicher Themen Hand in Hand gehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
filmuniversitaet.de
Weitere Infos
dok-leipzig.de
Mehr dazu
ddr-im-film.de

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