
Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) erhält eine Anschlussförderung für ihr Lehr-Lern-Labor Physik, das bekannt als PHyLa ist. Dies wurde heute im Rahmen einer Mitteilung enthüllt. Die Vector Stiftung fördert die Einrichtung für weitere zweieinhalb Jahre ab Herbst 2025. Dieses neue Förderpaket wird konkret dazu beitragen, die Zahl der Schulbesuche zu erhöhen und das Angebot für Schülerinnen und Schüler in der Region weiter auszubauen. Prof. Dr. Tobias Ludwig, Initiator des PHyLa und Leiter des Instituts für Physik und Technische Bildung an der PHKA, betont dabei die wichtige Rolle des Labors in der naturwissenschaftlichen Bildung im Großraum Karlsruhe.
In den vergangenen Jahren hat sich PHyLa als zentrale Einrichtung etabliert, die Projekttage zu elf verschiedenen physikalischen Themen anbietet. Diese Themen sind vielfältig und reichen von Magnetismus und Elektrizitätslehre über physikalische Phänomene beim Fahrradfahren bis hin zu Klimaphysik und der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Projekttage werden von Studierenden der PHKA sowie des Karlsruher Instituts für Technologie durchgeführt und stehen allen Schulformen und Jahrgangsstufen kostenlos offen. Seit Oktober 2022 haben bereits über 2700 Schüler:innen, von Klasse 2 bis 11, einschließlich Grund-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie Gymnasien, von diesem außerschulischen Lernort profitiert.
Auswirkungen der Anschlussförderung
Die bevorstehende zweite Förderphase wird nicht nur die Teilnehmerzahl erhöhen, sondern auch dazu beitragen, die rein schulischen Lernwege durch praktische, experimentelle Ansätze zu ergänzen. Bisher haben 123 Klassen von 41 verschiedenen Schulen an den Projekttagen teilgenommen. Aufgrund der hohen Nachfrage, die sich in einer langen Warteliste für Schulbesuche widerspiegelt, wird die Anschlussförderung das Angebot bis Ende März 2028 sichern.
Parallel zu diesen Entwicklungen wird im Lehr-Lern-(Forschungs-)Labor Physik an der Universität Mainz an innovativen Lehr-Lern-Situationen und Erprobungsräumen für Physik-Lehramtsstudierende gearbeitet. Das Labor ermöglicht es Studierenden, experimentelle Umgebungen zu entwickeln, die gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus kooperierenden Schulen in Rheinland-Pfalz und Hessen erprobt werden. Die Evaluation dieser Umgebungen geschieht durch Schülerexperimentiertage und wird durch videoanalytische Methoden unterstützt.
Kreative Ansätze im Physikunterricht
Ein methodischer Schwerpunkt der Lehrveranstaltungen liegt auf der didaktisch sinnvollen Einbindung digitaler Medien, um kreatives und eigenständiges Arbeiten zu fördern. Hierbei spielen virtuelle Experimentierumgebungen (Virtual-Reality-Experimente, VRE) eine zentrale Rolle. Diese VRE machen die Durchführung physikalischer Versuche in dreidimensionaler, realitätsnaher Darstellung möglich und können sowohl zur Vorbereitung als auch zur Nachbereitung des Unterrichts genutzt werden.
Die Entwicklungen im Lehr-Lern-Labor Physik an der PHKA und die parallel dazu laufenden Projekte an der Universität Mainz zeigen deutlich, dass innovative Ansätze in der Physikbildung an Bedeutung gewinnen. Während die PHKA die physikalischen Grundlagen anschaulich vermittelt, wird in Mainz das didaktische Potenzial neuer Medien und Lernumgebungen weiter erforscht. In einer Zeit, in der digitale Kompetenzen zunehmend wichtiger werden, spielt diese Verzahnung von Theorie und Praxis eine essenzielle Rolle für die künftige Physikbildung.