
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Projekt „DynaDeep“ unter der Leitung der Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann an der Universität Oldenburg mit wichtigen finanziellen Mitteln ausgestattet. Die Förderung beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro, die über einen Zeitraum von vier Jahren bereitgestellt werden. Ziel des Projekts ist es, ein besseres Verständnis für die Dynamik an Sandstränden, insbesondere am Nordstrand von Spiekeroog, zu entwickeln.
Ein zentraler Bestandteil dieser Forschung ist ein einzigartiges Observatorium, das kontinuierlich Daten über die Wechselwirkungen von Süßwasser und Salzwasser im Sand erfasst. Dies ermöglicht Einblicke in die komplexen Prozesse, die die Küstenökosysteme und deren Reaktionen auf Umweltveränderungen prägen. Ein Messpfahl, der extra am Strand von Spiekeroog installiert wurde, unterstützt diese umfassenden Untersuchungen.
Forschungsschwerpunkte und neue Erkenntnisse
Die Forschungsgruppe DynaDeep wurde im Jahr 2021 gegründet und befasst sich eingehend mit der Dynamik am Land-Meerübergang. Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen der Gezeiten und Sturmfluten, die den Sand am Strand kontinuierlich umschichten. Frühere Annahmen über geringe biogeochemische Umsätze an Stränden wurden durch neue Daten widerlegt, die zeigen, dass diese Dynamik bis in Tiefen von 30 Metern wirkt.
Die Forschung zeigt, dass Mikroorganismen durch die ständigen Wasserbewegungen in ihrer Umgebung neue Nahrungs- und Sauerstoffquellen erhalten. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für die Region Spiekeroog, sondern auch für andere Küstenabschnitte in Belgien und Frankreich von Bedeutung sein. Das Team plant, die gewonnenen Erkenntnisse über die Rolle von Sandstränden in globalen Stoffkreisläufen international zu übertragen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und lokale Unterstützung
Das Projekt wird nicht nur von Massmanns Arbeitsgruppe, sondern auch von weiteren Forschungsinstituten, darunter das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), unterstützt. Die Forschungsaktivitäten erfolgen in enger Kooperation mit lokalen Akteuren, wie dem Nationalpark-Haus Wittbülten und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.
Diese interdisziplinäre Unterstützung sowie die umfangreiche Infrastruktur, einschließlich Grundwassermessstellen und eines geophysikalischen Beobachtungssystems, sind entscheidend für die erfolgreiche Durchführung des Projekts. Darüber hinaus wird die Finanzierung durch die DFG entscheidend dazu beitragen, die Forschung auf die nächste Stufe zu heben und einen wertvollen Beitrag zur Küstenforschung zu leisten.
Für weitere Informationen über das Projekt DynaDeep und die damit verbundenen Forschungsergebnisse können Interessierte die Universität Oldenburg besuchen.
Die Herausforderungen und Dynamiken in den Küstenregionen werden stets komplexer, weshalb Projekte wie DynaDeep essenziell sind, um zukünftige Entwicklungen besser zu verstehen.