
Am 14. Mai 2025 hat die Forschungslandschaft einen bedeutenden Schritt nach vorn gemacht. Tiller Alpha, ein innovatives Projekt, wird in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinfrastrukturen und Core Facilities Analysen erarbeiten. Ziel dieser Initiative ist es, ein tieferes Verständnis der Dynamiken innerhalb von Nutzergemeinschaften, der Nutzungsmuster und der Kooperationsnetzwerke zu gewinnen. Diese Bestrebungen sind besonders bedeutsam in Zeiten politischer Unsicherheit und angesichts knapper finanzieller Ressourcen.
Forschungsinfrastrukturen und Core Facilities bieten eine Vielzahl komplexer wissenschaftlicher Instrumente an, darunter Lichtquellen, Laser, Teilchenbeschleuniger und Teleskope. Dabei kommen Techniken wie große Sprachmodelle und komplexe Algorithmen zum Einsatz, um wertvolle Daten aus Projektanträgen, Publikationen und statistischen Metadaten zu analysieren. Zentrale Fragen, die Tiller Alpha adressiert, sind: Wer nutzt diese Instrumente? Wie häufig werden sie eingesetzt? Und wie lassen sich Kooperationsnetzwerke sowie deren Dynamiken sinnvoll modellieren?
Die Herausforderungen der Nutzeranalysen
Trotz der vielversprechenden Ansätze sieht sich Tiller Alpha auch Herausforderungen gegenüber. Ressourcenn intensive Nutzeranalysen und die steigende Komplexität durch die Vielzahl an Instrumenten sowie flexiblen Nutzungsstrukturen machen die Arbeit anspruchsvoll. Pilotstudien, die in Kooperation mit dem MAX IV und dem Bonn Technology Campus durchgeführt wurden, zeigen allerdings bereits positive Ergebnisse und belegen die Wirksamkeit der entwickelten Analysen.
Die Gründungsidee von Tiller Alpha stammt vom Pufendorf Institute for Advanced Studies an der Universität Lund. Das Team besteht aus Experten für sensible Daten und Datenanalysen, die die Bedürfnisse der Forschungsinfrastrukturen verstehen. Ein Prototypisierungsgrant der Universität Bonn, der Ende 2023 bewilligt wurde, ermöglicht den Aufbau der technischen Infrastruktur des Projekts und die Entwicklung des Prototyps „Tiller“. Zudem unterstützt das EXIST Women Programm das fachliche und persönliche Wachstum der Beteiligten durch Workshops und Mentoring.
Ressourcen und Finanzierungsmodelle
Die Charité stellt ebenfalls Forschern Zugang zu modernen Forschungsinfrastrukturen und Core Facilities zur Verfügung. Diese Einrichtungen sind aufgrund ihrer hohen Komplexität und der Anschaffungskosten an wenigen Standorten verfügbar. Die Charité bietet ein umfassendes Leistungsangebot, das wissenschaftliche Großgeräte sowie Methodenkompetenzen und Material- sowie Datensammlungen umfasst. Die Nutzung dieser zentralen Einrichtungen wird transparent abgerechnet, was eine berechenbare Kostenstruktur für wissenschaftliche Projekte ermöglicht und hohe Qualitätsanforderungen erfüllt. Diese Transparenz ist entscheidend, da anfallende Kosten Drittmittelgebern dargelegt werden können.
Die Forschungsinfrastrukturen (FIS), die von der Bundesregierung gefördert werden, spielen eine zentrale Rolle in der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des Wissenschaftsstandorts Deutschland. Dazu zählen Instrumente der Grundlagenforschung, föderierte Dateninfrastrukturen sowie Forschungsbauten und Großgeräte an Hochschulen. Laut dem BMBF betrugen die Mittel für den Bau und Betrieb von Großgeräten der Grundlagenforschung im Jahr 2022 1,585 Milliarden Euro.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Tiller Alpha und ähnliche Projekte eine bedeutende Rolle in der Weiterentwicklung von Forschungsinfrastrukturen spielen. Durch den Einsatz modernster Technologien und die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Nutzer wird der Weg für innovative wissenschaftliche Erkenntnisse geebnet.