
Am 12. Juni 2025 suchen Forschende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nach Teilnehmern, die mit Haustieren leben oder Sprachassistenten nutzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Miriam Lind, Professorin für Sprachpraktiken in Medienkulturen, zielt die Emmy Noether-Forschungsgruppe „Posthumanistische Linguistik? Kommunikative Praktiken zwischen Menschen, Tieren und Maschinen“ darauf ab, menschliches Kommunikationsverhalten zu erforschen. Ein zentrales Anliegen der Studie ist die Analyse der Interaktionen zwischen Menschen, Tieren und sprachgesteuerten Geräten.
Die Forschung wird durch Kameras unterstützt, die Interaktionen im häuslichen Umfeld dokumentieren. Dies ermöglicht den Wissenschaftlern, Veränderungen in der Kommunikation über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen systematisch zu untersuchen. Teilnehmer erhalten die Kontrolle darüber, welche Daten sie teilen möchten. Die Aufzeichnung wird nach mehreren Wochen für eine Woche wiederholt, um ein detailliertes Bild der Interaktionsdynamik zu erhalten. europa-uni.de berichtet, dass das Projekt wertvolle Einblicke in die Rolle von Haustieren und Sprachassistenzsystemen im Alltag geben soll.
Forschungsschwerpunkte und Teilprojekte
Die Emmy Noether-Gruppe ist in verschiedene Teilprojekte unterteilt, die sich mit der sprachlichen und multimodalen Interaktion befassen. Diese Projekte erforschen:
- Die Genese und Routinisierung von Praktiken posthumanistischer Kommunikation.
- Die Integration dieser Praktiken in zwischenmenschliche Interaktionen.
- Die Verhandlung ontologischer Grenzziehungen zwischen Menschen und Nichtmenschen.
Die Untersuchung der direkten Interaktion zwischen Menschen und Sprachassistenzsystemen sowie Haustieren steht im Mittelpunkt. Dabei wird auch die Involvierung von Tieren in die mediatisierte menschliche Umwelt angeschaut. kuwi.europa-uni.de thematisiert zudem die technologisch vermittelten Formen der Kategorie Mensch-Tier-Kommunikation und Tier-Maschine-Interaktion.
Methodik und Ziele der Studie
Die Forschenden streben an, eine empirisch basierte linguistische Theorie posthumanistischer kommunikativer Praktiken zu entwickeln. Hierbei kommen qualitative Methoden wie videographische Analysen, teilnehmende Beobachtung und ethnographische Interviews zum Einsatz. Die Kommunikationsbeziehungen zwischen Menschen, Tieren und Maschinen werden dabei symmetrisch betrachtet.
Das Projektteam setzt sich aus erfahrenen Forschern zusammen, darunter Prof. Dr. Miriam Lind sowie Marlén Jacobshagen und Hannah Sawall. Ziel der Studie ist nicht nur die historische Analyse der Kommunikation, sondern auch das Verständnis der Ideologien von Sprache und Kommunikation in einer zunehmend vernetzten Welt.
Insgesamt bietet die Forschung der Viadrina eine spannende Perspektive auf die Rolle von Tieren und sprachgesteuerten Geräten in unserem Alltag und deren Einfluss auf zwischenmenschliche Kommunikationsmuster.