
Am 5. Juni 2025 fand an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine wichtige Preisverleihung statt. Die Förderstiftung MHH plus ehrte Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann und PD Dr. Niklas Klümper mit dem renommierten Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis sowie der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille. Diese Auszeichnungen gehören zu den höchsten Ehrungen in der Krebsforschung in Deutschland. MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner überreichte die Preise im Rahmen einer feierlichen Zeremonie.
Der Johann-Georg-Zimmermann-Preis, der seit 2022 von der Förderstiftung MHH plus gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert und honoriert junge Krebsforscherinnen und -forscher. In diesem Jahr teilen sich Heßmann und Klümper den Forschungspreis. Prof. Dr. Büchler hingegen erhielt die Medaille für seine bahnbrechenden Beiträge zur operativen Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Büchler hat als ehemaliger Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie in Heidelberg bedeutende Fortschritte erzielt, insbesondere bei der Behandlung von inoperabelen Patienten.
Forschungsbeiträge und innovative Ansätze
Die Arbeiten von Prof. Dr. Heßmann und PD Dr. Klümper haben ebenfalls großen Einfluss auf die medizinische Forschung. Heßmann leitet eine Klinische Forschungsgruppe an der Universitätsmedizin Göttingen, die sich mit individualisierten Therapiestrategien für Bauchspeicheldrüsenkrebs befasst. Klümper ist als Leiter einer translationale Forschungsgruppe an der Urologie des Universitätsklinikums Bonn tätig und erhält Unterstützung durch das ACCENT-Programm.
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als eine der aggressivsten Tumorerkrankungen. Oft wird er spät erkannt und spricht schlecht auf herkömmliche Therapien an. Hier setzt die Forschung von Heßmann ein, die sich mit den verschiedenen Subtypen der Erkrankung beschäftigt. Derzeit gibt es jedoch auch neue Entwicklungen im Bereich der Therapieansätze, die vielversprechend erscheinen.
Nervensystem und neue Behandlungsstrategien
Studien haben gezeigt, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs stark von Nerven durchzogen ist. Interessanterweise fördern die Wechselwirkungen zwischen dem Nervensystem und dem Krebs das Tumorwachstum und das Überleben der Tumorzellen. Ein neu entwickeltes Verfahren ermöglicht die detaillierte molekulare Untersuchung von Nervenzellen sowohl im gesunden Gewebe als auch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Mäusen. Diese Forschungsergebnisse könnten zu innovativen Behandlungsmethoden führen.
Nach der chirurgischen Entfernung des Primärtumors behält das Tumor-Nervensystem seine krebsfördernden Eigenschaften. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass durch das chirurgische Abtrennen sympathischer Nervenverbindungen das Tumorwachstum erheblich gehemmt werden kann. Dies könnte die Wirkung von Immuntherapien, wie zum Beispiel Checkpoint-Inhibitoren, verstärken.
Ein bemerkenswertes Ergebnis dieser Forschung ist die Blockade der Nervenverbindung, die Tumoren empfindlicher für den Checkpoint-Inhibitor Nivolumab macht, sodass die Tumormasse auf ein Sechstel schrumpft. Auch in Kombination mit einem Neurotoxin konnten signifikante Reduktionen der Tumormasse erreicht werden. Klinische Studien sind in Planung, um diese neuartige Strategie bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zu testen.
Aktuelle Therapie-Studien
Zusätzlich wird in Deutschland eine Vielzahl von Phase 3-Therapie-Studien für Bauchspeicheldrüsenkrebs durchgeführt. Diese Studien haben das Ziel, neue Wirkstoffe und Therapien zu evaluieren, die in früheren Phasen erfolgreich getestet wurden. Sie nehmen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten und der möglichen Zulassung innovativer Medikamente ein.
Die Studien sind so strukturiert, dass sie leicht verständlich nach Behandlungsstatus gegliedert sind. Sie bieten Patienten die Möglichkeit, sich über passende Studien zu informieren und an klinischen Forschungsprojekten teilzunehmen. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass für die Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit der Angaben in den Studienübersichten keine Gewähr übernommen werden kann.
Die Fortschritte in der Krebsforschung, insbesondere für Bauchspeicheldrüsenkrebs, zeigen, wie wichtig innovative Ansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind. Durch die Kombination von operativen, molekularbiologischen und immuntherapeutischen Strategien könnte es gelingen, die Behandlungschancen für Betroffene erheblich zu verbessern.
Für weiterführende Informationen zu den Auszeichnungen und den neuesten Entwicklungen in der Forschung besuchen Sie die Seiten von MHH, DKFZ und iuvando.