
Am 18. Juni 2025 wurde in Göttingen das Richtfest für das interdisziplinäre Forschungszentrum Human Cognition and Behavior (HuCaB) gefeiert. Der Rohbau des Zentrums an der Universität Göttingen ist nun abgeschlossen. Der Neubau, der sich in unmittelbarer Nähe des Georg-Elias-Müller-Instituts für Psychologie befindet, wird sich auf die Erforschung menschlicher Sozialkognition konzentrieren. Forschende aus den Bereichen Psychologie, Biologie und Datenwissenschaften werden zusammenarbeiten, um die Wahrnehmung, Verarbeitung und Integration komplexer sozialer Signale in Verhalten und Entscheidungen zu untersuchen.
Das HuCaB wird eine Nutzfläche von etwa 3.500 Quadratmetern auf fünf Etagen bieten. Geplant sind rund 160 Arbeitsplätze sowie moderne Laborräume, Büros, Kommunikationszonen und Veranstaltungsflächen. Die Gesamtfinanzierung des Projekts beträgt voraussichtlich 60 Millionen Euro, wobei die Mittel größtenteils aus dem Förderprogramm „Forschungsbauten“ von Bund und Land Niedersachsen stammen. Land Niedersachsen stellt dabei 37,9 Millionen Euro zur Verfügung, während der Bund 19 Millionen Euro beisteuert. Die Universität Göttingen selbst investiert rund 3 Millionen Euro aus Eigenmitteln.
Innovative Forschungsansätze
Das Forschungszentrum wird sich besonders der Untersuchung des Sozialverhaltens in Gruppen widmen, was eine Evolution von der bisherigen Einzelpersonenforschung darstellt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird die Ausstattung des Zentrums hochmodern sein. Dazu gehören unter anderem ein Magnetenzephalograph zur genauen Aufzeichnung von Gehirnaktivitäten und ein Hochleistungsrechencluster.
Die Bauarbeiten umfassten das Bewegen von 25.000 Kubikmetern Erde, die Setzung von 100 Bodenpfählen sowie die Verarbeitung von 1.200 Kubikmetern Beton für die Bodenplatte. Nachhaltigkeitsaspekte spielen ebenfalls eine wichtige Rolle; zu den geplanten Maßnahmen zählen ein flächenschonender Bau, Heiztechnik mit geringer Vorlauftemperatur, Deckenheizflächen und eine Dachbegrünung, die mit einem Wassersammler zur Kühlung dient.
Die Vorstellung des HuCaB als eine zentrale Anlaufstelle für interdisziplinäre Forschung fügt sich in die dynamische deutsche Forschungslandschaft ein. In Deutschland sind zahlreiche Forschungseinrichtungen angesiedelt, viele davon an Universitäten. Diese Einrichtungen tragen entscheidend zur wissenschaftlichen Exzellenz und Innovation bei, wie auch die Hochschule Göttingen betont.
Die Fertigstellung des Forschungszentrums ist für Ende 2026 vorgesehen. Die Anwesenden beim Richtfest, darunter Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt, Ministerialdirigent Rüdiger Eichel und Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, würdigten die Bedeutung des Projekts für die Region und die Forschungsgemeinschaft.