
Die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft hat in Deutschland in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, jedoch bleibt noch viel zu tun. Heute, am 9. März 2025, reflektieren verschiedene Quellen über den aktuellen Stand und die Herausforderungen im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen und in der Forschung. Wie uni-freiburg.de berichtet, sind Frauen heute mit einem Anteil von 50,9 % unter den Studierenden an deutschen Hochschulen gut vertreten. In der wissenschaftlichen Professionalisierung zeigt sich jedoch ein abnehmender Trend: Nur 42,8 % des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals sind Frauen.
Besonders alarmierend ist der Rückgang des Frauenanteils bei Professuren, der derzeit bei nur 28,8 % liegt. Angesichts dieser Zahlen formuliert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) klare Ziele zur Schaffung von Parität auf allen akademischen Ebenen. Eine zentrale Maßnahme stellt das seit 2023 laufende Professorinnenprogramm dar, das mit einem Fördervolumen von 320 Millionen Euro bis 2030 zur Gleichstellung an Hochschulen beitragen soll.
Der Trend zur Gleichstellung
An deutschen Universitäten zeigt sich ein positiver Trend in der Leitung durch Frauen. Waren 2018 nur 24 % der Hochschulen von Frauen geleitet, sind es 2023 bereits 42 %. Die Universität Freiburg unter der Leitung von Rektorin Krieglstein ist ein Beispiel für die steigende Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen.
Innerhalb der Universität Freiburg ist der Frauenanteil ebenfalls bemerkenswert: 54,4 % der Studierenden und 47,7 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter sind Frauen. Dies steht im Gegensatz zu den bundesweiten Zahlen, wo viele Frauen, die ihre akademische Karriere beginnen, in der Folge durch die sogenannte „Leaky Pipeline“ verlieren, die beschreibt, wie Frauen mit jeder weiteren Qualifikationsstufe dramatisch seltener vertreten sind. Dies zeigt sich auch in den Zahlen für 2022, wo nur 28 % der Professuren von Frauen besetzt waren, während der Anteil unter Doktorandinnen bei 46 % und Habilitandinnen bei 37 % lag, wie das BMBF in einer Analyse aufgeführt hat.
Initiativen zur Steigerung der Diversität
Zur Bekämpfung dieser Herausforderungen hat das BMBF zudem die Initiative Vielfalt an deutschen Hochschulen ins Leben gerufen, um die Diversität und Repräsentanz von Frauen insbesondere in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu stärken. Hier stieg der Frauenanteil unter Studierenden von 19,5 % im Jahr 1977 auf 32,4 % im Jahr 2022 — ein ermutigendes Zeichen, jedoch noch nicht ausreichend. Zudem weist eine Analyse der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) darauf hin, dass sich der Frauenanteil in Spitzenpositionen in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen von 13,5 % im Jahr 2013 auf 24,2 % im Jahr 2023 stetig erhöht hat.
Über die letzten zehn Jahre zeigt sich, dass Frauen in ihren akademischen Laufbahnen an Universitäten und in der Forschung langsam, aber kontinuierlich an Boden gewinnen. Die GWK dokumentiert in ihrem neuen Gleichstellungsmonitor, wie der Frauenanteil bei Studienabschlüssen auf 53 % gestiegen ist, während der Anteil immer noch bei den Professuren und höheren Positionen hinterherhinkt.
Trotz dieser Fortschritte bleiben laut dem GWK-Vorsitzenden Markus Blume in der Geschwindigkeit der Veränderungen Defizite. „Die Richtung stimmt, aber wir müssen noch mehr Fahrt aufnehmen“, betont er und unterstreicht die Notwendigkeit zusätzlicher Anreize zur Förderung von Frauen in Führungspositionen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gleichstellung in der Wissenschaft in Deutschland wichtige Fortschritte gemacht hat, jedoch strukturelle Barrieren weiterhin bestehen, die entschlossen angegangen werden müssen. Die Zukunft der Geschlechtergerechtigkeit in der Forschung und Lehre hängt von nachhaltigen Maßnahmen und einer konsequenten Umsetzung bestehender Programme ab.