
Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) steht im Mittelpunkt aktueller Entwicklungen an der deutsch-polnischen Grenze. Am 10. Juli 2025 hat die Universität auf eine Mitteilung von Universitätspräsident Eduard Mühle reagiert, die den Studierenden eine Erleichterung im Hinblick auf die Grenzkontrollen verspricht. In dieser E-Mail gibt Mühle bekannt, dass Studierende der Viadrina oder der Universität Poznań bei Vorlage ihres Studentenausweises von aufwändigen Kontrollen an der Grenze ausgenommen werden. Trotz dieser Vereinbarung müssen die Studierenden allerdings weiterhin einen Personalausweis oder Reisepass sowie gegebenenfalls eine Aufenthaltserlaubnis oder ein Visum mit sich führen. Der Studierendenausweis kann die Kontrollen zwar beschleunigen, reicht jedoch nicht allein für den Grenzübertritt.
Diese Entwicklungen sind besonders relevant, da das Bundesministerium seit Mitte Oktober 2023 vorübergehende Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze eingeführt hat. Diese Kontrollen wurden im Dezember bis zum 15. März 2024 verlängert, und eine weitere Verlängerung wird nicht ausgeschlossen. Mühle äußerte in seiner Mitteilung Besorgnis über die „teilweise erheblichen Einschränkungen“, die die Kontrollen für die Studierenden mit sich bringen. Viele von ihnen besuchen Lehrveranstaltungen auf beiden Seiten der Oder und sind somit stark von der neuen Regelung betroffen. Der vollständige Artikel auf europa-uni.de bietet weitere Einblicke in dieses Thema.
Veranstaltungen an der Viadrina
Parallel zu diesen empfindlichen politischen Entwicklungen stehen an der Viadrina zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm, die das kulturelle Leben an der Universität bereichern. So wird am 12. und 13. Juli 2025 das Festival HE(A)RING im Garten des Kleist-Museums ausgerichtet. Mit kostenfreiem Eintritt werden verschiedene Angebote wie Musik, Hula Hoop und live Gedichte schreiben geboten. Die Veranstaltung findet jeweils am Samstag von 14:00 bis 22:00 Uhr und am Sonntag von 12:00 bis 18:00 Uhr statt.
Darüber hinaus findet am 14. Juli die Abschlussveranstaltung der Ukraine Lecture Series statt, die französische und deutsche Perspektiven auf die europäische Zusammenarbeit thematisiert. Die Podiumsgäste, darunter Marek Prawda und Dr. Roderich Kiesewetter, werden ab 18:15 Uhr im Gräfin-Dönhoff-Gebäude über Möglichkeiten der ukrainisch-europäischen Zusammenarbeit diskutieren.
Eine weitere bedeutsame Veranstaltung befasst sich am 17. Juli mit den rechtlichen, humanitären und politischen Perspektiven auf die Grenzkontrollen. Diese Podiumsdiskussion hat eine besondere Brisanz, da sie aktuelle Debatten über die Situation an der Grenze aufgreift. Zu den Podiumsgästen gehören Experten wie Dr. Marcus Engler und Prof. Dr. Claudia M. Hofmann. Abgerundet wird das Programm durch eine Filmvorführung des Stummfilms „Die Austernprinzessin“ mit anschließendem Diskurs.
Ausstellungen und kulturelle Highlights
Ergänzend zu diesen Veranstaltungen bietet die Viadrina aktuell mehrere Ausstellungen an, die sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Themen befassen. Die Ausstellung „Mod-Block-DDR“ thematisiert Modernisierungsblockaden in der Wirtschaft und Wissenschaft der DDR und wird bis Ende August 2025 zu sehen sein. Daneben wird die Ausstellung „Wo liegt eigentlich dieses Ostdeutschland?“ bis zum 2. August verschiedene künstlerische Perspektiven präsentieren. Besonders hervorzuheben ist die Ausstellung „Einige waren Nachbarn“, die sich mit dem Holocaust und der Rolle gewöhnlicher Menschen auseinandersetzt und bis Ende des Jahres geöffnet bleibt, kostenfreier Eintritt inklusive.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Europa-Universität Viadrina nicht nur als akademische Institution in der aktuellen politischen Diskussion um Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze präsent ist, sondern auch durch ein vielfältiges Veranstaltungs- und Ausstellungsspektrum zur kulturellen Auseinandersetzung anregt. Der Kontext dieser Entwicklungen wird auch durch Berichterstattung über die Forderungen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nach engerer Abstimmung der Behörden und die temporären Kontrollen der Bundespolizei hervorgehoben. Dies trägt zur komplexen Lage an der Grenze bei und zeigt die Herausforderungen, mit denen sowohl die Studierenden als auch die Behörden konfrontiert sind. Weitere Informationen finden sich auf rbb24.de und deutschlandfunk.de.