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Frauen im Fondsmanagement: Wo bleibt die Chancengleichheit?

Die Repräsentation von Frauen im Fondsmanagement bleibt in Deutschland alarmierend gering. Eine aktuelle Studie von Forschenden der Universität Mannheim untersucht, wie die Geschlechterverteilung das Investitionsverhalten beeinflusst und zeigt signifikante Unterschiede zwischen Fondsmanagern und Fondsmanagerinnen auf. Die Analyse berücksichtigt Daten aus dem Zeitraum von 2003 bis 2019 und macht deutlich, dass Frauen in der Fondsbranche tendenziell höhere Investitionen im Gesundheitswesen tätigen, während männliche Kollegen eher im Energiesektor aktiv sind.

Eine der zentralen Erkenntnisse der Untersuchung ist der neu eingeführte „Portfolio-Maskulinitätsindex“. Er bewertet Fonds basierend auf ihrem geschlechtsspezifischen Investitionsverhalten. Die Untersuchung zeigt, dass Fonds, die als „maskulin“ eingestuft werden, in der Regel mit einer schlechteren Performance korrelieren. Diese Diskrepanz ist besonders bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, dass in den USA nur 9 % der Fondsmanager weiblich sind und Frauen lediglich etwa 3 % des Nettofondsvermögens verwalten.

Geringe Präsenz von Frauen

Die Erhebung der Morningstar hat ergeben, dass in Deutschland lediglich 3 % der aktiv gemanagten Fonds von Frauen geleitet werden. Diese Zahlen sind nicht nur besorgniserregend, sie verdeutlichen auch die Fortschritte, die noch zu erzielen sind. Während 2023 der Anteil an Fonds mit einem gemischten Team bei 9,73 % lag, verwalten Frauen lediglich knapp 2 % des gesamten verwalteten Vermögens.

Ein bedeutender Trend in der Branche ist die steigende Verwaltung durch gemischte Teams anstelle einzelner Fondsmanager. Dennoch zeigt die Analyse, dass 55 % der Fonds einen Teamansatz bevorzugen, aber 26 % der Fonds bei gemischten Teams von einem männlichen Manager geleitet werden. Das schafft eine ungleiche Verteilung und hindert Frauen daran, eine stärkere Rolle einzunehmen.

Internationaler Kontext und Herausforderungen

Im globalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab. Laut der Citywire-Datenbank belegen deutsche Fondsmanagerinnen mit nur 7 % den 21. Platz von 24 im weltweiten Ranking. Länder wie Taiwan und Hong Kong schneiden deutlich besser ab, mit einem Frauenanteil von 29 % bzw. 28 %. Trotz positiver Entwicklungen, wie der fast dreifachen Zunahme gemischter Management-Teams in Deutschland seit 2016, bleibt der Anteil weiblicher Fondsmanager unverhältnismäßig niedrig.

Die Gründe für diese ungleiche Verteilung sind vielschichtig. Mangelnde Transparenz bei Fondshäusern erschwert die Auswertung der Geschlechterverteilung, und der Trend zur Teamarbeit könnte zwar die Chancen für Frauen erhöhen, wird jedoch oft von der Dominanz männlicher Manager overshadowed.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fondsbranche dringend Maßnahmen ergreifen muss, um die Geschlechterdiversität zu fördern. Mehr Frauen in der Fondsbranche könnten nicht nur das Investitionsverhalten verändern, sondern auch Kapital in unterrepräsentierte Sektoren lenken, was letztlich zu einem positiven wirtschaftlichen Einfluss führen würde.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-mannheim.de
Weitere Infos
dasinvestment.com
Mehr dazu
fondsfrauen.de

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