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Frei Otto: Faszination für leichte Baukunst feiert 100. Geburtstag!

Frei Otto, der visionäre Architekt und Meister leichter Strukturen, wird am 31. Mai 2025 hundert Jahre alt. Zu diesem besonderen Anlass findet an der Universität Stuttgart eine zweitägige Konferenz statt, die dem experimentellen Geist Ottos gewidmet ist. Unter dem Titel „Frei Otto 100 | The Spirit of Lightweight Construction“ wird die Veranstaltung am Institut für Leichte Flächentragwerke (ILEK) in Stuttgart-Vaihingen durchgeführt. Das Symposium umfasst eine historische Betrachtung von Frei Ottos Arbeiten, Methoden und Netzwerken. Zeithzeugen werden eingeladen, ihre Erfahrungen zu teilen, und es wird erforscht, wie verschiedene Generationen von Forschern und Praktikern das Erbe der Stuttgarter Schule für Leichtbau interpretieren. Das Besondere an dieser Konferenz ist der Kontext, in dem sie stattfindet; die Zeltstruktur, die Frei Otto 1967 für den Deutschen Pavillon auf der EXPO ’67 in Montreal entworfen hat, wird als inspirierender Raum genutzt, um gemeinsam zu reflektieren. [Planet Wissen] berichtet von seinem kreativen Umfeld und den frühen Inspirationen Ottos.

Frei Otto wurde am 31. Mai 1925 in Siegmar, Sachsen, geboren. Sein Vater, ein Bildhauer und Steinmetz, sowie seine Mutter waren Mitglieder des „Deutschen Werkbundes“. Schon in seiner Kindheit zeigte er großes Interesse für Segelfliegen und Modellbau, insbesondere für leichte Membrankonstruktionen. Nach einem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin, das 1952 mit dem Abschluss endete, erlangte er erste Anerkennung mit seinen Membrankonstruktionen für die Bundesgartenschau in Kassel im Jahr 1955. Diese frühen Arbeiten legten den Grundstein für seine spätere Bekanntheit. Im Jahr 1967 wurde der Deutsche Pavillon auf der EXPO in Montreal zu einem Meilenstein in der Architekturgeschichte und brachte Otto internationale Aufmerksamkeit. [Universität Stuttgart] stellt heraus, dass die Seilnetzkonstruktion des Pavillons als Vorbild für neue Dachkonstruktionen diente, was eine wegweisende Rolle in der Architektur einnahm.

Der performative Beitrag „Schirme aufspannen“

Anlässlich des Jubiläums wird der performative Beitrag „Schirme aufspannen“ präsentiert. Dieser zielt darauf ab, eine emotionale Annäherung an Frei Ottos Werk zu schaffen. Die Schirme, die Frei Otto 1971 entwarf, verkörpern Aspekte wie Leichtigkeit, Effizienz, räumliche Qualität und gestalterische Eleganz. Diese Konstruktionen wurden nicht nur wirkungsvolle Designobjekte, sondern auch popkulturelle Ikonen, als sie 1977 bei den Open-Air-Auftritten der US-Tournee von Pink Floyd eingesetzt wurden. Nach dem Tod von Frei Otto gelangten sechs manuelle Trichterschirme aus den 90er Jahren in den Besitz des Archivs für Architektur und Ingenieurbau saai in Karlsruhe. Im Herbst 2024 bat Prof. Jens Ludloff von der Universität Stuttgart um die Prüfung dieser noch nicht katalogisierten Objekte.

Die Ergebnisse dieser Prüfung sind vielversprechend: Die Schirme sind vollständig erhalten, und drei von ihnen stehen unter musealen Bedingungen für eine Ausleihe zur Verfügung. Dies bietet die Möglichkeit, das Erbe Frei Ottos noch lebendiger zu zelebrieren und die Entwicklungen im Bereich des Leichtbaus zu fördern. [Frei Otto 100] hebt hervor, dass die Konferenz nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit bietet, sondern auch Perspektiven für die künftige Architektur und Baukultur eröffnet.

Zu den praktischen Anwendungen seiner Entwürfe gehört unter anderem das futuristische unterirdische Dach, das Frei Otto für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof entworfen hat und das bis Ende 2026 fertiggestellt werden soll. Dies zeigt, dass sein Einfluss auf die Architektur auch nach seinem Tod weiterhin spürbar ist und dass sein Vermächtnis in zukünftigen Projekten lebendig bleibt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-stuttgart.de
Weitere Infos
freiotto100.de
Mehr dazu
planet-wissen.de

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